Wirtschaft

"Eine Frage des Preises" Lufthansa spricht mit den Norwegern

Könnte schon bald für die Lufthansa fliegen: Ein "Dreamliner" in den Farben der Norwegian.

Könnte schon bald für die Lufthansa fliegen: Ein "Dreamliner" in den Farben der Norwegian.

(Foto: © Norwegian CC BY 3.0)

Der scharfe Konkurrenzkampf in der europäischen Luftfahrt ebbt nicht ab: Lufthansa-Chef Spohr rechnet fest mit einer "weiteren Konsolidierungswelle" in der Branche. Wenn sich die Chance bietet, will der Dax-Konzern weiter zukaufen.

Die Lufthansa denkt laut über eine Übernahme des norwegischen Billigfliegers Norwegian nach. "Es steht eine weitere Konsolidierungswelle an. Das heißt, dass wir auch mit Norwegian in Kontakt stehen", sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr der "Süddeutschen Zeitung". Sicher ist der Zukauf demnach noch nicht: Ob eine Übernahme stattfinde, erklärte Spohr, sei "eine Frage des strategischen Mehrwertes, des Preises und der wettbewerbsrechtlichen Möglichkeiten".

An der Börse kamen die Überlegungen gut an: Die Aktien von Norwegian ziehen im frühen Handel zu Wochenbeginn um knapp 9 Prozent an. Auch bei Anteilseignern der Lufthansa stößt Spohrs Vorstoß offenbar auf Wohlwollen. Der Kurs der Lufthansa-Aktie legt im deutschen Leitindex Dax um knapp 0,5 Prozent zu.

Zuletzt hatte Norwegian zwei Übernahmeangebote der British-Airways-Mutter International Airlines Group (IAG) abgelehnt. Der IAG-Konzern, zu dem bereits die Fluglinien Iberia, Vueling, Aer Lingus und Level gehören, hält bereits eine Beteiligung von mehr als vier Prozent an der norwegischen Airline. Allerdings konnten sich beide Seiten nicht über einen Preis für eine Übernahme einigen.

Die norwegische Gesellschaft gilt als Vorreiter für Billigflüge auf der Langstrecke. Um keine Marktanteile an die Konkurrenz zu verlieren, setzte die Lufthansa bislang vor allem darauf, die Konzerntochter Eurowings als drittgrößte Billigfluggesellschaft Europas aufzubauen. Spohr zufolge soll Eurowings künftig auch weitere Langstreckenverbindungen aufnehmen. Er habe, was dies betrifft, "noch viel Fantasie für die Zukunft", sagte er dem Blatt.

Kostenfreies WLan im Flieger

Vielflieger kennen Norwegian nicht nur aufgrund der vergleichsweise günstigen Preise. Die Fluglinie versucht auch durch verschiedene Neuerungen bei Passagieren zu punkten. Als eine der ersten Fluglinien zum Beispiel bot Norwegian Flugreisenden eine kostenfreie Internetverbindung während des Fluges an.

Im vergangenen Jahr zählte die Fluggesellschaft mit Basis am Flughafen Oslo rund 33 Millionen Passagiere. Die Norwegian-Flotte umfasst derzeit rund 150 Maschinen, darunter auch modernste Langstreckenflieger vom Typ Boeing 787 "Dreamliner".

Quelle: ntv.de, mmo/DJ/dpa

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