Wirtschaft

Reisekonzern erneuert sich Lufthansa schielt auf Thomas-Cook-Airlines

Bis 2009 war die Lufthansa an dem Urlaubsflieger Condor beteiligt, der zu Thomas Cook gehört.

Bis 2009 war die Lufthansa an dem Urlaubsflieger Condor beteiligt, der zu Thomas Cook gehört.

(Foto: picture alliance / Arne Dedert/d)

Die Lufthansa kann sich Investitionen in die Fluggesellschaften des britischen Reisekonzerns Thomas Cook vorstellen. Das deutsche Unternehmen hat diesbezüglich bereits Erfahrung. Und: "Es gibt schlicht zu viele Airlines in Europa", sagt Vorstand Hohmeister.

Europas größte Fluggesellschaft hat Interesse an den Fluggesellschaften des britischen Reisekonzerns Thomas Cook. "Wir haben mit der Eurowings bewiesen, dass wir uns in diesem Segment gut entwickeln können, daher werden wir uns genau anschauen, welche Ansätze es hier geben könnte", sagte Lufthansa-Vorstand Harry Hohmeister dem "Handelsblatt".

Thomas Cook (TC) hatte am Donnerstag angekündigt, alle Optionen für seine Airline-Sparte zu prüfen, um mehr finanziellen Spielraum für eine Neuausrichtung zu haben. Dazu gehört auch der deutsche Urlaubsflieger Condor. Die Lufthansa war schon unmittelbar nach Bekanntwerden der Pläne als möglicher Investor gehandelt worden, denn der Konzern war bis 2009 an Condor beteiligt.

Hohmeister erwartet den Aussagen zufolge eine weitere Marktbereinigung. "Es gibt schlicht zu viele Airlines in Europa, die in dem harten Wettbewerb nicht bestehen können", sagte er der Zeitung. "Das zeigen die Insolvenzen der vergangenen Monate mehr als deutlich." Zu Beginn der Woche hatte die Urlaubsfluggesellschaft Germania Insolvenz angemeldet. "Diese Entwicklung ist noch nicht am Ende", prognostiziert Hohmeister.

Rote Zahlen im vergangenen Geschäftsjahr

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Von rund 9000 Beschäftigten der drei TC-Airlines arbeiten etwa 4000 bei der deutschen Gesellschaft Condor mit Hauptsitz in Frankfurt am Main. Die TC-Airlines haben zusammen 103 Flugzeuge in Deutschland, Großbritannien und Skandinavien stationiert. Pauschalreisende des Konzerns machen nach Firmenangaben rund ein Drittel der Passagiere aus, nachdem der Verkauf von Einzeltickets zuletzt deutlich stieg.

Seit einiger Zeit hat es immer wieder Gerüchte gegeben, das Unternehmen mit Marken wie Neckermann Reisen könnte sich von seiner Airline-Sparte trennen. Im vergangenen Geschäftsjahr bis Ende September 2018 war Thomas Cook wegen des heißen Sommers in Mitteleuropa und Großbritannien in die roten Zahlen gesackt. Vor allem in Großbritannien lief es Konzernchef Peter Fankhauser zufolge schlecht: Der bevorstehende Brexit und das schwache Pfund drückten auf die Nachfrage, viele Briten nutzten das gute Wetter für einen Urlaub in der Heimat.

Quelle: ntv.de, fzö/DJ/dpa/rts

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