Wirtschaft

Infrastruktur muss passen Lufthansa droht Frankfurter Flughafen

Lufthansa hat einen Teil der Flotte bereits nach München verlagert.

Lufthansa hat einen Teil der Flotte bereits nach München verlagert.

(Foto: picture alliance / dpa)

Deutschlands größte Airline verlagerte im Sommer fünf Großraumflugzeuge vom Main an die Isar. Dort will die Fluggesellschaft nun stärker wachen. Es ist eine Ohrfeige für Frankfurt. Und möglicherweise nicht die letzte.

Die Deutsche Lufthansa will ihr Wachstum in Frankfurt am Main drosseln und es dafür in München weiter forcieren. Die bayerische Landeshauptstadt soll zu einem Hub mit Fokus in Asien ausgebaut werden. Auch an den Drehkreuzen Zürich und Wien weiten die Netzwerkairlines des Konzerns ihr Angebot aus.

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Mit der Drosselung des Wachstums in Frankfurt solle die Pünktlichkeit und operationelle Stabilität verbessert werden, teilte die Deutsche Lufthansa mit. Dank ihres "Multi-Hub-Systems" sei sie "immer besser in der Lage, Flotten und Verkehre dorthin zu verlagern, wo die besten Bedingungen für Qualität, Wachstum und Wirtschaftlichkeit vorliegen", erklärte sie mit einem Seitenhieb in Richtung des Flughafenbetreibers Fraport.

Der für das Hub-Management zuständige Vorstand Harry Hohmeister forderte, dass die Infrastruktur am Boden und in der Luft Schritt mit dem Wachstum der Branche halten müsse. "Bestehende Defizite müssen beseitigt werden. Wir wachsen dort, wo Kosten und Qualität stimmen. Deshalb werden wir auch erst im kommenden Sommer, abhängig von der Entwicklung der Drehkreuze, entscheiden, wo die neuen Boeing 777-9 ab dem Jahr 2020 starten werden."

In München rechnet die Lufthansa für 2019 bei den Netzwerkairlines mit einem Wachstum im hohen einstelligen Prozentbereich im Vergleich zum Vorjahr. Nach der erfolgreichen Verlagerung von fünf A380 nach München werde für 2020 die perspektivische Verlagerung eines weiteren A380 vom Main an die Isar geprüft. Für die Ausweitung der Zubringerverkehre nach München werden drei Airbus A320 vom Drehkreuz Frankfurt nach München verlegt, während drei kleinere Bombardier CRJ900 im Gegenzug von München nach Frankfurt verlegt werden.

Niedriges Wachstum in Hessen

Schwerpunkt der strategischen Ausrichtung des Drehkreuzes Frankfurt werde weiterhin die Optimierung des Destinationsmixes sein. Unter anderem werde das Streckennetz in die USA weiter ausgebaut. In Frankfurt rechnet die Lufthansa für 2019 bei den Netzwerkairlines mit einem Wachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich im Vergleich zum Vorjahr.

Auch am Flughafen Zürich setzt die Lufthansa weiter auf moderates Wachstum. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf dem Ausbau der Europa-Aktivitäten. Auch die Tochter Austrian Airlines baut in Wien ihr europäische Streckennetz kräftig aus und bietet ab Ende Oktober mehr als 40 zusätzliche Flüge pro Woche zu 14 Destinationen in Europa an.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ

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