Wirtschaft

Kritik an Arbeitsbedingungen Lieferdienst-Fahrer wehren sich

Die Arbeitsbedingungen für Fahrer von Lieferdiensten sind offenbar nicht die besten. Nun setzen sie sich zur Wehr.

Die Arbeitsbedingungen für Fahrer von Lieferdiensten sind offenbar nicht die besten. Nun setzen sie sich zur Wehr.

(Foto: picture alliance / dpa)

Sie verdienen teilweise weniger als den Mindestlohn, müssen ihre eigenen Fahrräder benutzen und bekommen keine Verträge: Das alles wollen sich die Fahrer der Lieferdienste Deliveroo und Foodora nicht länger gefallen lassen. Sie planen bundesweite Proteste.

Die Initiative Arbeitsunrecht ruft für Freitag bundesweit zu Protesten gegen die Arbeitsbedingungen beim Essenslieferdienst Deliveroo auf. Die Initiatoren werfen dem Unternehmen unter anderem vor, die Gründung von Betriebsräten zu behindern und Fahrradkuriere in die Scheinselbstständigkeit zu drängen. Ähnliche Vorwürfe erhob die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) auch gegen den Lieferdienst Foodora. Weiteres Ziel der Proteste ist die Fisch-Restaurantkette Nordsee.

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Aktionen sind laut Arbeitsunrecht unter anderem in Berlin, Hamburg, München, Köln und Frankfurt am Main geplant. Örtlich sind Gewerkschaftsgruppen der NGG sowie Betriebsräte beteiligt.

Laut Arbeitsunrecht versuchte Deliveroo in Köln etwa, durch gezieltes Verringern der Angestelltenzahl die Gründung eines Betriebsrats zu verhindern. Außerdem müssten viele Fahrer ohne festen Vertrag arbeiten, ihr eigenes Fahrrad stellen und bekämen weniger als den Mindestlohn, wenn sie sich selbst versicherten - weshalb viele darauf verzichten. Es gebe Versuche, die Löhne zu drücken, und viele Fahrer beklagten sich über zu wenige Schichten im Monat.

Auch Nordsee in der Kritik

Auch Nordsee wirft das Bündnis Lohndumping vor. Außerdem versuche der Konzern, Betriebsratswahlen zu sabotieren. Die Aktivisten werfen dem Besitzer der Restaurantkette, Molkerei-Milliardär Theo Müller, zudem Steuerflucht und die Unterstützung einer rechtspopulistischen Denkfabrik vor.

Vereinzelt haben die Gewerkschaften schon eine bessere Mitbestimmung der Arbeitnehmer durchgesetzt. So muss laut eines Urteils des Berliner Landgerichts der Aufsichtsrat von Foodora-Mutter Delivery Hero zu gleichen Teilen mit Vertretern der Belegschaft und Aktionären besetzt werden.

Quelle: ntv.de, kpi/AFP

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