Wirtschaft

Lücken in den Büchern Lanxess hat zu knabbern

Ein Aromatenverbund am Lanxess-Produktionstandort Leverkusen.

Ein Aromatenverbund am Lanxess-Produktionstandort Leverkusen.

(Foto: dpa)

Der Chemiekonzern Lanxess bekommt weiterhin die schwache Autokonjunktur vor allem in Europa zu spüren. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet das Dax-Unternehmen deutlich weniger Gewinn als im Auftaktquartal.

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Lanxess 25,70

Die schwache Nachfrage aus der europäischen Automobil- und Reifenindustrie lastet schwerer als erwartet auf Lanxess. Der Spezialchemiekonzern leidet schon seit dem zweiten Halbjahr unter geringen Bestellungen und Preisdruck. Das Unternehmen ist stark abhängig von der Automobil- und Reifenindustrie, für die es synthetischen Kautschuk und Hightech-Kunststoffe herstellt.

Entgegen der üblichen Saisonalität haben die Verkäufe im Konzern auch im neuen Jahr bislang noch nicht angezogen. Normalerweise erzielt Lanxess etwa 60 Prozent seines operativen Ergebnisses in der ersten Jahreshälfte und 40 Prozent im zweiten Halbjahr.

Wegen der anhaltend schwachen Nachfrage erwarten die Leverkusener im Auftaktquartal jetzt im Vorjahresvergleich ein operatives Ergebnis (Ebitda) vor Sondereinflüssen von 160 bis 180 Millionen Euro, etwa halb so viel wie im Vorjahr, als 369 Millionen Euro erzielt worden waren. Dabei seien 20 Millionen Euro für Anlaufkosten für das neue Butylwerk in Singapur berücksichtigt, hieß es. Auf Basis des schwachen Geschäftsverlaufs im ersten Quartal erwartet Lanxess derzeit nicht, dass das Ebitda vor Sondereinflüssen des Geschäftsjahres 2013 die Bestmarke des Vorjahres von 1,23 Milliarden Euro erreichen wird.

Mit seinem bewährten flexiblen Anlagenmanagement und Kosteneinsparungen will sich das Unternehmen weiter über die Krise retten. Wie angekündigt sollen zwei Großanlagen, eine in Belgien, die andere in den USA, vorübergehend komplett heruntergefahren werden. Abgeschaltet werden die Butylkautschuk-Anlage in Zwijndrecht (Belgien), die für etwa 50 Prozent der weltweiten Butyl-Kapazitäten (Reifen) steht und die EPDM-Produktion (Türdichtungen und Scheibenwischer) in Orange (Texas, USA), die etwa 20 Prozent der EPDM-Kapazitäten darstellt.

Quelle: ntv.de, DJ

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