Wirtschaft

Schadensfälle durch Hurrikans Künstliche Intelligenz soll Versicherten helfen

Diese Lagerhäuser in Panama City wurden im Oktober vergangenen Jahres durch Hurrikan Michael zerstört.

Diese Lagerhäuser in Panama City wurden im Oktober vergangenen Jahres durch Hurrikan Michael zerstört.

(Foto: picture alliance/dpa)

Im Kampf um die Gunst der Kunden haben viele Versicherer zum Ziel, Schäden schneller als die Konkurrenz zu begleichen. Munich Re setzt dabei auf Künstliche Intelligenz. Mit deren Hilfe sollen Betroffene Geld bekommen, noch bevor sie sich selbst ein Bild von der Zerstörung gemacht haben.

Hurrikan-Opfer in den USA und der Karibik sollen künftig schneller Geld für ihre beschädigten oder zerstörten Häuser bekommen - im besten Fall schon vor der Rückkehr in ihr Heim. Möglich werden soll das durch Künstliche Intelligenz, wie der weltgrößte Rückversicherer Munich Re ankündigte.

"Unmittelbar nach dem Hurrikan überfliegen Flugzeuge die betroffenen Gebiete und erstellen hochauflösende Aufnahmen", sagte Vorstandschef Joachim Wenning auf der Hauptversammlung. Die Software soll anhand der Fotos die Gebäudeschäden berechnen, sodass die Versicherer schnell zahlen können - oft schon, bevor die betroffenen Hausbesitzer einen Überblick über die Schäden haben.

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Die Munich Re will den neuen Service für Erstversicherer in den USA und einigen Ländern der Karibik in diesem Jahr auf den Markt bringen. Erprobt wurde das Verfahren im vergangenen Jahr. "Katastrophen, könnte man sagen, sind für unsere Branche der Moment der Wahrheit", sagte Wenning. Für die Kunden sei die rasche Hilfe eines Versicherers ein unschätzbares Gut.

Im Konkurrenzkampf um die Gunst der Kunden haben sich viele Versicherer das Ziel gesetzt, Schäden schneller zu begleichen. Die ersten Programme zur Analyse und Berechnung von Schäden durch Computer gab es vor einigen Jahren in der Kfz-Versicherung, die Technologie wird aber mittlerweile zunehmend auch in anderen Versicherungsarten eingesetzt.

Von Bomhard in Aufsichtsrat gewählt

Die Munich Re hat sich für dieses Jahr ein Gewinnziel von 2,5 Milliarden Euro gesetzt - ein Ausblick, den Wenning bekräftigte. Im Aufsichtsrat gab es einen Wechsel an der Spitze: Der langjährige Aufsichtsratsvorsitzende Bernd Pischetsrieder kandidierte nicht mehr. Die Aktionäre wählten den früheren Vorstandschef Nikolaus von Bomhard in den Aufsichtsrat - allerdings bekam er nur 85 Prozent der Aktionärsstimmen.

Einige Anteilseigner warfen ihm Ämterhäufung vor. Der 62-Jährige ist unter anderem auch Aufsichtsratschef bei der Deutschen Post. Er hatte nach seinem Abschied aus dem Vorstand zwei Jahre bis zur Wahl in den Aufsichtsrat warten müssen, wie es die Regeln zur guten Unternehmensführung vorschreiben. Nach seiner Wahl wurde von Bomhard von dem Kontrollgremium zum neuen Oberaufseher der Munich Re gekürt.

Quelle: ntv.de, fzö/dpa/rts

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