Wirtschaft

Betriebsstart erst Ende 2018? Kraftwerk Datteln bremst Uniper

Kraftwerksneubau in NRW: Die Anlage am Standort Datteln kommt auf eine geplante Nennleistung von 1052 Megawatt.

Kraftwerksneubau in NRW: Die Anlage am Standort Datteln kommt auf eine geplante Nennleistung von 1052 Megawatt.

(Foto: picture alliance / Uniper/dpa)

Mit Strom aus Wasser-, Gas, und Kohlekraft will Uniper eine stabile Energieversorgung Deutschlands sicherstellen. Unterm Strich fällt dabei erneut ein dickes Minus an. Die Dividende soll dennoch kräftig steigen.

Der Energiekonzern Uniper befürchtet eine noch spätere Inbetriebnahme des als Gewinnbringers geplanten Kohlekraftwerks Datteln. Weitere Verzögerungen seien nicht auszuschließen, wodurch Erlöse erst später erzielt werden könnten, heißt es im Geschäftsbericht 2017.

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Erst im Dezember hatte die frühere Kraftwerkssparte von Eon die Inbetriebnahme der Anlage am Standort Datteln wegen Rissen in Kesselbauteilen auf das vierte Quartal 2018 verschoben. Zuvor hatte Uniper das erste Halbjahr angepeilt.

Mit Blick auf das laufende Jahr setzt Uniper auf steigende Strompreise: Das Kraftwerk Datteln sollte dabei eine wichtige Rolle spielen. Der Konzern bekräftigte bei der Bilanzvorlage den Ausblick, wonach 2018 das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) zwischen 0,8 und 1,1 Milliarden Euro liegen soll.

2017 war das Vorsteuerergebnis - wie von Uniper bereits mitgeteilt - um 18 Prozent auf 1,1 Milliarden geschrumpft. Unter dem Strich betrug der Fehlbetrag 656 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Damit konnte der Versorger seine Verluste zumindest deutlich eingrenzen: Im Vorjahr hatte Uniper wegen hoher Abschreibungen noch einen Nettoverlust von 3,2 Milliarden Euro verbucht.

Uniper begründete den Verlust 2017 mit Belastungen im Zusammenhang mit dem Verkauf der sibirischen Gasfeldbeteiligung Yushno-Russkoje. So fielen beim Verkauf Währungskursverluste von 890 Millionen Euro an. Das schlug aufs Ergebnis durch. Uniper hatte den 25-Prozent-Anteil im März 2017 für rund 1,7 Milliarden Euro an OMV verkauft.

Üppige "Gewinn"-Ausschüttung

Ungeachtet des Nettoverlusts soll die Dividende von 0,55 Euro auf 0,74 Euro erhöht werden, wie Uniper am Morgen bekräftigte. Die Ausschüttungssumme beträgt dabei 271 Millionen Euro, im laufenden Jahr sollen es 310 Millionen werden.

Der frühere Mutterkonzern Eon hatte sich zu Jahresbeginn fast vollständig von der Stromerzeugung aus Kohle, Gas und Erdöl getrennt. Für knapp 3,8 Milliarden Euro will Eon seine Beteiligung von rund 47 Prozent an Uniper dem finnischen Versorger Fortum verkaufen. Das Geschäft muss noch von den Kartellbehörden genehmigt werden.

Quelle: ntv.de, mmo/rts/dpa

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