Wirtschaft

Verlockender Cash-Bestand Kraft kommt bei Unilever auf den Geschmack

Der Ketchup gehört zu den bekanntesten Produkten von Kraft.

Der Ketchup gehört zu den bekanntesten Produkten von Kraft.

(Foto: picture alliance / dpa)

In der Nahrungsmittel-Branche deutet sich eine Mega-Fusion an: Der US-Konzern Kraft will das britisch-niederländische Unternehmen Unilever schlucken. Die lehnen das Ansinnen ab. Doch dies ist nur die erste Runde.

Der US-Konzern Kraft Heinz hat dem Konsumgüterkonzern Unilever ein Übernahmeangebot unterbreitet. Das Unternehmen habe abgelehnt, teilte die US-Gesellschaft mit. Sie wolle das Vorhaben aber weiter verfolgen, um sich mit dem Wettbewerber noch handelseinig zu werden. Es sei nicht sicher, ob es schlussendlich eine formale Offerte geben werde.

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Unilever bezifferte die Offerte auf 143 Milliarden Dollar stufte sie als zu niedrig ein. Mit dem Angebot werde der Wert von Unilever deutlich zu niedrig eingeschätzt, hieß es vom Anbieter von Marken wie Knorr, Rama und Coral. Die Offerte wurde auch aus strategischen Gründen zurückgewiesen. Für weitere Gespräche gebe es keine Grundlage. Nach Angaben von Unilever entspricht die angebotene Summe einem Aufpreis von 18 Prozent im Vergleich zum Schlusskurs der Aktie vom Donnerstag.

An der Börse wird ein möglicher Deal bejubelt, die Unilever-Aktie schießt um zehn Prozent in die Höhe. Das niederländisch-britische Unternehmen bringt es auf eine Marktkapitalisierung von 67 Milliarden Euro. "Das stützt natürlich im ganzen europäischen Lebensmittelsektor die Kurse, weil die Bewertungen nun nach oben genommen werden", sagt ein Händler. Der Große versuche den Kleineren zu übernehmen: Kraft Heinz habe mit 110 Milliarden Dollar eine um rund 40 Milliarden Dollar höhere Marktbewertung als die Niederländer.

Unilever erwirtschafte pro Jahr knapp 5 Milliarden Euro Cash. Das spreche aus Sicht von Kraft Heinz für eine Übernahme. Mit dem Free Cashflow liege Unilever im oberen Viertel der europäischen Lebensmittelproduzenten. "Mit Unilever würde sich Kraft Heinz ein Unternehmen mit starken Markennamen einverleiben, das außerdem neue Produkte sehr schnell auf die Märkte bringt", sagt der Händler.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ

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