Wirtschaft

Es gibt noch viel zu tun Kommt für die E-Autos jetzt der Durchbruch?

Noch ist der Anteil der E-Autos gering.

Noch ist der Anteil der E-Autos gering.

(Foto: picture alliance/dpa)

Tesla fordert die traditionellen Fahrzeughersteller wie BMW oder Volkswagen heraus, und diese setzen zu einem Konter an. Wird 2019 das Jahr der Elektro-Fahrzeuge?

Die Zahlen sind ernüchternd: Obwohl sich zahlreiche Regierungen dem Umweltschutz verschrieben haben und deshalb Elektroautos fördern, kommen diese nur auf einen Anteil von rund einem Prozent. Das ist sehr gering, aber immerhin ein Fortschritt. 2014 lag der Anteil nur bei 0,2 Prozent. Die äußerst geringe globale Verbreitung hängt auch mit dem winzigen Absatz etwa in Südamerika, Russland oder Afrika zusammen, wo praktisch keine E-Autos fahren.

Die Entwicklung der E-Mobilität steht trotz aller Fortschritte also nach wie vor am Anfang. Die Automobilkonzerne sehen erhebliches Potenzial, das Thema steht ganz oben auf der Agenda des Managements der führenden Hersteller und der Zulieferer. "In der kommenden Dekade und danach durchläuft die Automobilindustrie weltweit den größten und tiefgreifendsten Wandel ihrer über 130 Jahre alten Geschichte", sagt Elmar Degenhart, der Chef von Continental.

Am stärksten hat sich das E-Auto bisher in Norwegen und China durchgesetzt. Im hohen Norden werden diese Fahrzeuge besonders großzügig gefördert, ihr Marktanteil beträgt inzwischen rund 50 Prozent, das sind rund 70.000 Fahrzeuge. Norwegen will ab 2025 sämtliche Fahrzeuge mit einem Verbrennungsmotor verbieten.

Teslas sind in den USA gefragt

"Die meisten E-Autos sind dagegen in China registriert - fast eine Million", sagt Mati Greenspan vom Broker eToro im Gespräch mit n-tv.de. Das entspricht auf dem größten Automarkt der Welt einem Anteil von etwa fünf Prozent, was größer ist als in Deutschland oder den USA, wo der E-Autoanteil nur etwa zwei Prozent ausmacht. Elektroautos sind noch immer ein Nischenmarkt, der in den USA von Tesla beherrscht wird mit einem Marktanteil von rund 50 Prozent.

Frank Schwope, Automobilanalyst der NordLB, rechnet noch nicht mit einer schnellen Verbreitung der E-Autos. Die Verkäufe von Elektroautos würden in den nächsten Jahren sukzessive zunehmen, sagt er n-tv.de. Von einem Durchbruch könne man aber wohl erst in den 2020er-Jahren sprechen.

Die Voraussetzungen für einen solchen Erfolg haben die Analysten der Citigroup in einer Studie zusammengefasst: hohe Reichweite des Fahrzeugs, ausreichende Verfügbarkeit der Ladestationen, große Lebensdauer der Batterie und vor allem geringere Kosten für den Betrieb eines Elektrofahrzeugs. Derzeit ist ein E-Auto nicht nur verhältnismäßig teuer, auch die Kosten für die Nutzung liegen weit über denen eines Autos mit Verbrennungsmotor. An deren Senkung arbeiten viele Hersteller. Doch die Analysten der Citigroup rechnen damit, dass sich die Unterhaltskosten von E-Autos und Pkws mit traditionellen Antrieb erst 2025 angleichen.

VW, BMW und Porsche - es tut sich etwas

Die deutschen Hersteller forcieren das Tempo: VW hat eine mobile Schnellladesäule vorgestellt, an der ein Ladevorgang durchschnittlich nur 17 Minuten dauert. Die Säulen sollen im ersten Halbjahr 2019 am Heimatstandort des Konzerns in Wolfsburg aufgestellt werden. Zum Vergleich: Bei einem Tesla dauert die Aufladung mit ihrem Schnelllader rund eine halbe Stunde, mit anderen Anschlüssen mehrere Stunden. BMW und die VW-Tochter Porsche haben an zwei Elektro-Forschungsfahrzeugen gezeigt, dass Ladezeiten von drei Minuten für die ersten 100 Kilometer Reichweite und von 15 Minuten für einen Ladevorgang von 10 auf 80 Prozent praktisch möglich sind. Tesla lädt mit dem geringeren Tempo allerdings bereits Serienmodelle auf.

Doch die größte Konkurrenz für E-Autos sind nicht die Verbrenner. Elektro-Autos sind womöglich nur eine Zwischenlösung, auf die Hybridautos und Wasserstoff-Fahrzeuge folgen.

Quelle: ntv.de

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