Wirtschaft

Der Überflieger des Jahres Knackt der Bitcoin die 10.000 Dollar?

Die Finanzbranche wittert das große Geschäft.

Die Finanzbranche wittert das große Geschäft.

(Foto: imago/ZUMA Press)

Der Bitcoin ist eines der besten Investments dieses Jahres. Selbst die heftigsten Rückschläge macht die Kryptowährung in Schwindel erregendem Tempo wett. Welche Kurssprünge sind 2017 noch drin?

Die Sprünge beim Bitcoin sind sagenhaft. Seit Jahresanfang hat sich der Kurs der Kryptowährung mehr als verachtfacht. Der Börsenwert stieg auf rund 138 Milliarden Dollar, damit macht der Bitcoin 56 Prozent der 100 größten Kryptowährungen aus.

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Selbst der "Hack" beim Startup Tether, bei dem Token im Wert von 31 Millionen Dollar gestohlen wurden, sorgte lediglich für einen kurzen Kursrückschlag. Für viele ist die Kryptowährung mittlerweile so etwas wie der Goldstandard in der Branche. Experten gehen davon aus, dass der Bitcoin trotz krimineller Übergriffe insgesamt immer noch sehr sicher ist.

Immer mehr springen auf den Zug

Die Umsätze an den verschiedenen Kryptowährungs-Handelsplätzen wie eToro, Bitfinex oder Kraken sind hoch. Trotzdem gibt es nicht nur Privatanleger, sondern auch viele Finanzprofis, die bislang nur an der Seitenlinie standen. Nun beginnen diese aber langsam umzudenken. Die US-Großbank JP Morgan erwägt, ihren Kunden Zugang zum Handel mit Bitcoin-Futures zu ermöglichen. Sie reagiert damit auf die US-Terminbörse Chicago Mercantile Exchange (CME), die am 10. Dezember den ersten Bitcoin-Future einführen will - also einen standardisierten Terminkontrakt, der den Handel deutlich vereinfachen soll.

Noch vor nicht allzu langer Zeit hatte JP Morgan-Chef Jamie Dimon die Kryptowährung als "Betrug" bezeichnet. Steigt die Großbank in das Segment ein, dürfte sie sich kaum mit einem der hinteren Plätze zufrieden geben. JP Morgan ist die Nummer zwei im Handel mit Futures in den USA, nur Goldman Sachs ist noch größer. Das heißt, das Angebot an Bitcoin-Anlagen wird noch einmal deutlich wachsen.

Höhere Kursziele

Der Sinneswandel in der Finanzbranche ist offensichtlich: Auch der ehemalige Hedgefondsmanager Mike Novogratz wird aktiv. Er legt einen Krypto-Investmentfonds auf, für den er angeblich rund 500 Millionen Dollar einsammeln will. "Ich denke, dass Bitcoin das Jahr bei 10.000 Dollar beenden wird, das wäre eine dezente Bewegung", sagte Novogratz. Für Ende 2018 peilt der Finanzprofi sogar 20.000 Dollar an, während der gesamte Krypto-Markt nach seiner Prognose einen Wert von einer Billion Dollar erreichen wird.

Novogratz' Kollege Thomas Lee ist nicht ganz so euphorisch. Dennoch hat auch er zuletzt sein Kursziel für Mitte 2018 auf 11.500 Dollar nahezu verdoppelt. Das entspräche noch einmal einem Kursanstieg um stattliche 40 Prozent gegenüber dem aktuellen Niveau. Lee verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung an der Wall Street und war zwischen 2007 und 2014 Aktienstratege bei JP Morgan, ehe er die Investmentfirma Fundstrat mitgegründete.

Niemand kann vorhersagen, ob der Bitcoin-Kurs bis zum Jahresende tatsächlich auf 10.000 Dollar steigen wird. Aber das Umfeld für die Kryptowährung ist besser denn je. Die 10.000er-Marke entspräche "lediglich" einem Plus von etwas über 20 Prozent - so viel hat der Bitcoin in diesem Jahr bereits innerhalb weniger Tage geschafft. Schwindelerregend ist das Niveau allemal: Gegenüber dem  Kurs von Ende 2016 entspräche ein Stand bei 10.000 Dollar mehr als einer Verzehnfachung gegenüber Ende 2016. Bitcoin hatte das Jahr damals bei 963,74 Dollar und einem Börsenwert von 15,5 Milliarden Dollar abgeschlossen. Das erinnert an so manche Blasenbildung, etwa an die Aktien-Euphorie der späten 1990er-Jahre.

Quelle: ntv.de

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