Wirtschaft

Parkettpremiere in Zürich Klingelnberg steigt an die Börse

Blick über Zürich: Wie wird die Klingelnberg-Aktie in den Handel starten?

Blick über Zürich: Wie wird die Klingelnberg-Aktie in den Handel starten?

(Foto: picture alliance / dpa)

In unruhigen Zeiten wagt sich ein Schweizer Maschinenbauer mit deutschen Wurzeln in den Aktienhandel: Die Anteilsscheine von Klingelnberg stoßen bei Investoren offenbar auf Interesse. Gespannt blicken Händler auf den ersten Kurs in Zürich.

In der Schweiz liegt der sechste Börsengang des laufenden Jahres in trockenen Tüchern: Die Aktien des Maschinenbauers Klingelnberg stiegen am Morgen mit einem Kurs von 54,85 Franken in den Handel ein. Die Erstnotiz lag damit leicht über den Erwartungen. Am Morgen war die junge Aktie zu je 53 Franken (rund 45,98 Euro) bei Anlegern platziert worden, wie das Unternehmen aus Zürich mitteilte.

Klingelnberg
Klingelnberg 17,40

Die Anteilsscheine des Herstellers von Zahnrädern, Maschinen zu deren Herstellung und Messgeräten kamen damit nah am oberen Rand der vorab genannten Preisspanne an den Markt. Die Preisspanne war zuvor auf einen Bereich zwischen 45 bis 54 Schweizer Franken (rund 38 bis 46 Euro) festgelegt worden.

Ob der Sprung aufs Parkett geglückt ist, dürfte sich erst in einigen Stunden feststellen lassen: In den ersten Minuten des Handels kam der Kurs der Klingelnberg-Aktie bereits leicht von seinen frühen Höchstständen zurück.

Durch den Börsengang fließen dem Unternehmen brutto 20 Millionen Euro zu, die ins weitere Wachstum und Zukäufe investiert werden sollen. Daneben trennte sich die Eigentümerfamilie von Anteilen, so dass der Streubesitz bei bis zu knapp 57 Prozent liegt. Zum Platzierungspreis ist Klingelnberg rund 470 Millionen Franken wert.

Die 1863 im deutschen Remscheid gegründete Firma kam im Geschäftsjahr 2017/18 (per 31. März) auf einen Umsatz von 257 Millionen Euro. Am Firmensitz in Zürich-Oerlikon, den deutschen Standorten Ettlingen und Hückeswagen sowie im ungarischen Györ arbeiten rund 1300 Beschäftigte.

Börsianer erwarten weitere Kandidaten

Im Schweizer Aktienhandel wird der Börsengang von Klingelnberg genau beobachtet: Der Schritt gilt auch als Stimmungstest am Markt für anstehende Entscheidungen. Sollten weitere Kandidaten den Gang an die Börse wagen, könnte 2018 in Zürich zum "aktivsten IPO-Jahr seit mindestens zehn Jahren" werden, berichtete das Schweizer Finanzmagazin "Cash".

Damals hatten sich ingesamt sieben Unternehmen in den Aktienhandel gewagt. Dieser Rekordwert könnte bald schon übertroffen werden: Börsenpläne werden in der Schweiz aktuell mindestens drei weiteren Unternehmen nachgesagt, darunter Lalique, Oerlikon Drive Systems und SIG Combibloc.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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