Wirtschaft

Geplante deutsch-britische Fusion Kengeter wird Super-Börse lenken

Wird Carsten Kengeter neuer Chef der fusionierten Börse? Die Journalisten pfeifen es von den Dächern.

Wird Carsten Kengeter neuer Chef der fusionierten Börse? Die Journalisten pfeifen es von den Dächern.

(Foto: picture alliance / dpa)

Wenn Deutsche Börse und London Stock Exchange fusionieren, entsteht der zweitgrößte Handelsplatz der Welt. Den Top-Posten übernimmt ein Deutscher, wie nun bestätigt wird.

Carsten Kengeter, Chef der Deutschen Börse, soll nach der Fusion mit der London Stock Exchange (LSE) die neue Großbörse leiten. Die LSE und die Deutsche Börse bestätigten am Freitag entsprechende Informationen, über die Dow Jones Newswires zuvor aus Kreisen berichtet hatte. Chairman des neuen Unternehmens soll Donald Brydon werden, der aktuell die gleiche Rolle bei der Börse in London inne hat. Die Zusammengeschlossene Gruppe werde Hauptsitze in London und Frankfurt haben und soll im Premium-Segment der London Stock Exchange und im Premium-Segment der Frankfurter Börse notieren.

Die LSE und die Deutsche Börse hatten am Dienstag angekündigt, über eine Fusion unter Gleichen zu verhandeln. Bei einem Zusammenschluss entstünde eine Megabörse. Es ist bereits der dritte Anlauf der beiden europäischen Börsen, sich gemeinsam dem schärfer werdenden internationalen Wettbewerb zu stellen. Zur Jahrtausendwende und dann noch einmal im Jahr 2004 hatten Frankfurt und London schon zwei Mal vergeblich versucht, gemeinsame Sache zu machen.

Offiziell ist ein Zusammenschluss auf Augenhöhe angestrebt. Allerdings sollen die Aktionäre der Deutschen Börse am neuen Gemeinschaftsunternehmen eine knappe Mehrheit halten. Zusammen wären die beiden Unternehmen nach Marktkapitalisierung die zweitgrößte Börse der Welt.

Die geplante europäische Mega-Börse soll ihren Hauptsitz in London haben - und hofft auf einen Verbleib Großbritanniens in der EU. "Die Parteien wissen, dass eine Entscheidung der Wählerschaft von Großbritannien über das Verlassen der Europäischen Union ein Risiko für das Projekt darstellt", erklärten die Deutsche Börse und die LSE am Freitag. Die fusionswilligen Konzerne hätten deshalb einen Ausschuss gebildet, der die Auswirkungen eines "Brexit" und mögliche Reaktionen darauf prüfen solle. Grundsätzlich mache die rund 25 Milliarden Euro schwere Fusion aber unabhängig vom Ausgang des britischen Referendums Sinn, erklärten die Börsenbetreiber. Sie verspreche signifikante Synergien und erlaube eine bessere Betreuung von Kunden weltweit.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa

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