Wirtschaft

Manipulation der Abgasreinigung? Bundesamt verdonnert BMW zu Rückruf

Die Dieselaffäre war 2015 ins Rollen gekommen, als Volkswagen einräumen musste, in Millionen von Fahrzeugen eine Schummelsoftware eingebaut zu haben.

Die Dieselaffäre war 2015 ins Rollen gekommen, als Volkswagen einräumen musste, in Millionen von Fahrzeugen eine Schummelsoftware eingebaut zu haben.

(Foto: picture alliance / Peter Kneffel)

Bislang leugnet BMW Manipulationen am Abgassystem. Doch in der Motorsteuerung von 11.000 Autos des Autobauers müssen jetzt "unzulässige Abschalteinrichtungen" entfernt werden, wie Medien berichten.

Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat einen Rückruf von mehr als 11.000 BMW-Dieselautos angeordnet, damit unzulässige Abschalteinrichtungen bei der Abgasreinigung entfernt werden. Der Bescheid vom 13. März betreffe die Fahrzeugtypen BMW 750 3.0 Diesel Euro 6 und BMW M550 3.0 Diesel Euro 6, teilte das Verkehrsministerium in Berlin mit. Zuvor hatte das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" über den Rückruf berichtet. Die von BMW vorgelegte technische Änderung an den Fahrzeugen werde derzeit vom KBA geprüft, sie solle zeitnah freigegeben werden, erklärte das Ministerium.

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BMW 106,96

Die Münchner Staatsanwaltschaft hatte die BMW-Zentrale vor knapp zwei Wochen durchsucht und Ermittlungen wegen Betrugsverdachts bei der Abgas-Reinigung eingeleitet. BMW hatte im Februar mitgeteilt, dass rund 11.000 Dieselautos mit einer falschen Abgas-Software ausgestattet worden seien.

Das Programm sei für die SUV-Modelle X5 und X6 entwickelt worden, aber irrtümlich auch auf zwei 5er und 7er-Modelle aufgespielt worden. Dort funktioniere die Abgasreinigung dann nicht mehr korrekt. BMW gehe davon aus, "dass es sich bei dem Vorfall um eine fehlerhafte Software-Zuordnung handelt und nicht um eine gezielte Manipulation der Abgasreinigung", erklärte ein BMW-Sprecher damals.

Falsche Software "irrtümlich" auf Wagen aufgespielt

Nach dem "Spiegel"-Bericht war ein 7er BMW erstmals im Mai 2017 bei Messungen der Deutschen Umwelthilfe mit drastisch überhöhten Stickoxidemissionen aufgefallen. Als das KBA Anfang des Jahres einen Wagen habe prüfen wollen, sei der Fall ins Rollen gekommen. Der Händler, bei dem der Wagen besorgt werden sollte, habe wohl eine Meldung an den Konzern gemacht, schreibt das Magazin.

Daraufhin hätten die BMW-Ingenieure das Fahrzeug zu einem vermeintlichen Service ins Werk zurück beordern wollen. Das Verhalten sei den Beamten verdächtig vorgekommen, sie hätten die BMW-Verantwortlichen zu einer Anhörung einbestellt, heißt es in dem Bericht. Dabei hätten die Ingenieure erklärt, es sei "irrtümlich" eine falsche Software auf die Wagen aufgespielt worden, die eigentlich für andere Modelle vorgesehen war.

Quelle: ntv.de, jki/dpa

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