Wirtschaft

Nach acht Jahren in 1. Börsenliga K+S soll vor Dax-Rausschmiss stehen

Seit Jahresbeginn ging es rund 23 Prozent nach unten mit der K+S-Aktie.

Seit Jahresbeginn ging es rund 23 Prozent nach unten mit der K+S-Aktie.

(Foto: picture alliance / dpa)

Im Dax könnte laut einem Börsen-Experten ein weiterer Wechsel bevorstehen: Der Düngemittel-Hersteller K+S muss wohl ab Ende März ProSiebenSat.1 weichen. Auch in den anderen Indizes der Dax-Familie stehen wohl Veränderungen an.

Nach fast acht Jahren muss sich K+S Analysten zufolge aus der ersten deutschen Börsenliga verabschieden. Derzeit liege der Düngemittel-Hersteller beim wichtigen Kriterium Börsenwert des Streubesitzes knapp unter Rang 45, der den Klassenerhalt bedeuten würde, sagte LBBW-Experte Uwe Streich. Die Aktie von K+S ist im vergangenen Jahr durch Täler und Berge gegangen. Seit Jahresbeginn ging es rund 23 Prozent nach unten, auf drei Jahre gerechnet verlor das Papier fast die Hälfte seine Wertes.

Den Platz von K+S werde die TV-Senderkette ProSiebenSat.1 einnehmen. Die Entscheidung trifft allerdings der Arbeitskreis Aktienindizes der Deutschen Börse am Donnerstag kommender Woche. Die Index-Veränderungen werden zum 21. März wirksam. Zuletzt hatte im vergangenen September der Immobilienkonzern Vonovia den Chemiekonzern Lanxess im Dax ersetzt. ProSiebenSat.1 musste damals Vonovia den Vortritt lassen.

Salzgitter und KlöCo sind Wackelkandidaten im MDax

Bei der Marktkapitalisierung liegt der Möbelhändler Steinhoff zwar auf Augenhöhe mit der ProSieben. Angesichts mangelnden Handels am deutschen Aktienmarkt werde es der südafrikanische Betreiber der "Poco"-Möbelmärkte aber vorerst nur in den MDax schaffen, betonte Commerzbank-Analystin Petra von Kerssenbrock. "Die Börsenumsätze von Südafrika aus ins Rollen zu bringen, ist nicht so einfach."

Neben Steinhoff sehen von Kerssenbrock und Streich die Immobilienfirma Alstria Office als MDax-Kandidaten. Den Nebenwerte-Index verlassen muss den beiden Experten zufolge der Stahlhändler Klöckner & Co. (KlöCo). Wackelkandidaten seien der Autozulieferer ElringKlinger und der Stahlkocher Salzgitter.

Salzgitter kann sich Streich zufolge die größeren Hoffnungen auf einen Verbleib machen. In diesem Fall müsse sich der Autozulieferer Schaeffler gedulden, sagte der LBBW-Analyst. "Es wäre denkbar, dass der Arbeitskreis Aktienindizes Schaeffler noch einmal warten lässt, um im Falle einer geglückten Wincor-Übernahme einen geeigneten MDax-Nachrücker in petto zu haben."

MLP, Sixt Leasing und Hornbach Baumarkt vor SDax-Abschied?

Aus dem Kleinwerte-Index SDax müssen sich nach Einschätzung von Kerssenbrock und Streich MLP, Sixt Leasing und Hornbach Baumarkt verabschieden. Ihre Plätze nähmen der Finanzkonzern Wüstenrot & Württembergische (W&W) sowie die Reederei Hapag-Lloyd ein. Der Waschstraßen-Bauer Washtec werde wohl eine Warteschleife drehen, um bei einer Übernahme von Wincor durch den US-Konkurrenten Diebold den Platz des Aufsteigers Schaeffler einzunehmen.

Bei den Technologiewerten sehen Experten nur eine Index-Veränderung: Der Telekom-Anbieter QSC müsse seinen Platz im TecDax für SLM Solutions - einen Anbieter von 3D-Druckern - räumen.

Quelle: ntv.de, kst/rts

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