Wirtschaft

Großeinkauf von Euro-Anleihen Japan macht es China nach

Japan will den Europäern jetzt beim Eindämmen der Schuldenkrise ebenfalls unter die Arme greifen. Um das Vertrauen in den neuen europäischen Rettungsmechanismus zu stärken, sollen 20 Prozent der Ende des Monats geplanten Emission von neuen Staatsanleihen der Euro-Zone gezeichnet werden.

Der japanische Finanzminister Yoshihiko Noda ist offenbar in Shoppinglaune.

Der japanische Finanzminister Yoshihiko Noda ist offenbar in Shoppinglaune.

(Foto: REUTERS)

Japan will mit einem verstärkten Aufkauf europäischer Staatsanleihen zur Eindämmung der Schuldenkrise in der Euro-Zone beitragen. Die Regierung "denkt darüber nach", mehr als 20 Prozent der von der Euro-Zone geplanten Staatsanleihen zu erwerben, kündigte der japanische Finanzminister Yoshihiko Noda vor der Presse in Tokio an. Die EU-Finanzminister und der Internationale Währungsfonds (IWF) hatten Ende November 2010 ein Paket von 85 Mrd. Euro für das hoch verschuldete Irland beschlossen.

Der Rettungsfonds will Ende dieses Monats mit der Kapitalaufnahme beginnen. Den Rest stemmen IWF, Irland selbst und Nicht-Euro-Staaten. Auch China hatte unlängst angekündigt, zur Stabilisierung des Euro noch mehr Staatsanleihen europäischer Schuldensünder aufzukaufen.

Stützungskäufe in eigener Sache

Es sei für Japan "angemessen", Bereitschaft zu zeigen, dem europäischen Rettungsfonds zu helfen, unter den Marktteilnehmern "etwas Vertrauen zu gewinnen", wurde Noda von der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo zitiert. Seine Regierung beabsichtige, für den geplanten Kauf der Euro-Anleihen auf die eigenen Währungsreserven zurückzugreifen. Japans Währungsreserven beliefen sich nach Angaben des Finanzministeriums zum Ende Dezember auf 1,096 Bill. US-Dollar.

Das sind 4,8 Mrd. US-Dollar weniger als im Vormonat. Damit reduzierten sich Japans Währungsreserven im nunmehr zweiten Monat in Folge. Ein Grund dafür ist der gesunkene Wert an US-Schatztitel und europäischen Regierungsanleihen. Zudem hatte Japan insgesamt 970 Mio. US-Dollar an Notkrediten für Griechenland und die Ukraine bereitgestellt und dabei zum Teil auf seine Währungsreserven zurückgegriffen. Japan verfügt über die nach China weltweit zweithöchsten Bestände an konvertiblen fremden Währungen, Gold und Sonderziehungsrechten des Internationalen Währungsfonds.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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