Wirtschaft

Daimler und BMW sind gefragt Chinas Automarkt boomt

Mercedes-Benz SLS AMG auf der Peking Auto Show: Deutsche Hersteller profitieren vom Boom des chinesischen Automarkts besonders.

Mercedes-Benz SLS AMG auf der Peking Auto Show: Deutsche Hersteller profitieren vom Boom des chinesischen Automarkts besonders.

(Foto: REUTERS)

Chinesen fahren voll auf Autos ab. Selbst der Branchenverband ist von den hohen Absatzzahlen 2013 überrascht. Gründe für den Boom gibt es viele, einer ist politischer Natur.

Der Automarkt in China wächst schneller als erwartet. Im Dezember stieg der Absatz der Personenwagen auf Jahressicht um mehr als ein Fünftel, wie der Branchenverband CAAM mitteilte. Damit legte der weltweit größte Pkw-Markt im gesamten Jahr um 16 Prozent auf fast 18 Millionen Autos zu. Für das laufenden Jahr wird eine Zunahme um 9 bis 11 Prozent vorausgesagt. Der gesamte chinesische Pkw-Markt wuchs im vergangenen Jahr um gut 14 Prozent auf fast 22 Millionen Fahrzeuge.

Der Zuwachs fiel fast doppelt so hoch aus wie von CAAM erwartet und erheblich stärker als in den beiden Vorjahren. Grund für die Erholung ist insbesondere die gestiegene Nachfrage nach Autos aus Japan. 2012 waren wegen anti-japanischer Ressentiments in China im Zuge eines Territorialstreits zwischen beiden Ländern weniger Fahrzeuge japanischer Hersteller verkauft worden. Für das neue Jahr sagte der Verband ein Auslieferungsplus von 8 bis 10 Prozent voraus.

Noch viel Raum nach oben

Innerhalb der Milliardenbevölkerung besitzen noch weitaus weniger Menschen einen eigenen Pkw als in Europa oder in den USA. Auf lange Sicht habe der Pkw-Markt in der Volksrepublik noch deshalb viel Raum für Wachstum, sagte ein Funktionär der Branchenvereinigung. In kleineren Städten steige die Nachfrage, und viele Leute bräuchten inzwischen ein zweites Auto.

Im vergangenen Jahrzehnt hatte Chinas Fahrzeugmarkt jedes Jahr um sagenhafte 30 bis 40 Prozent zugelegt. Dann kam es zu einer drastischen Abkühlung. 2011 wurden in der Volksrepublik nur 2,5 Prozent mehr Autos verkauft, 2012 betrug das Absatzplus 4,3 Prozent.

China wird für deutsche Hersteller zur Goldgrube

Von dem Boom in der Volksrepublik profitierten auch deutsche Autobauer kräftig: Daimler meldet für Dezember ein Verkaufplus von 27 Prozent. Konkurrent BMW konnte im vergangenen Jahr knapp 20 Prozent mehr Autos in China verkaufen. Das Reich der Mitte stieg damit zum wichtigsten Markt für die BMW-Gruppe auf. Rund jeder fünfte BMW weltweit wird heute schon in China verkauft.

"Das Wachstum ist deutlich höher ausgefallen als erwartet", sagte China-Chef Karsten Engel. Besonders im vierten Quartal habe der Absatz noch einmal angezogen. Nach 303.000 im Vorjahr habe BMW im vergangenen Jahr 362.500 Wagen verkauft. Allein der Zuwachs in China sei ähnlich groß wie der gesamte Absatz in Frankreich gewesen. "Wir haben unsere Ziele übererfüllt."

Für das neue Jahr rechnet die BMW-Gruppe vorsichtig mit etwas mehr als 10 Prozent Wachstum. Die Münchner wollen ihren Marktanteil auf dem chinesischen Oberklassemarkt aber noch ausbauen. "Wir wollen schneller wachsen als die anderen", sagte China-Chef Engel. Er würde sich freuen, wenn BMW in China die 400.000-Marke überschreiten könne.

Unangefochtener Platzhirsch ist hier Audi: Die Ingolstädter VW-Tochter verkaufte in China im vergangenen Jahr knapp 492.000 Autos, gut ein Fünftel mehr. Mercedes steigerte den Absatz um elf Prozent auf rund 228.000 Wagen.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen