Wirtschaft

Defizit in der Handelsbilanz Japan gerät in Schieflage

Eine unausgewogene Handelsbilanz bereitet selbst Außenstehenden auf Dauer keine Freude.

Eine unausgewogene Handelsbilanz bereitet selbst Außenstehenden auf Dauer keine Freude.

(Foto: REUTERS)

Im fernen Osten zeichnet sich eine beunruhigende Entwicklung ab: Die japanische Handelsbilanz rutscht zum zweiten Mal in Folge in den roten Bereich. Zum ersten Mal seit der großen Ölkrise führt das Land mehr Waren ein als es exportiert.

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US-Dollar / Yen 156,82

Japan hat im zweiten Jahr in Folge ein Handelsdefizit in Redkordhöhe verzeichnet. Der Fehlbetrag blief sich nach Angaben der Regierung in Tokio in dem am 31. März abgelaufenen japanischen Fiskaljahr auf rund 8,2 Billionen Yen (62 Mrd. Euro).

Es ist das erste Mal seit der Ölkrise 1980, dass Japan zwei Jahre hintereinander mehr importiert als exportiert und damit rote Zahlen in seiner Handelsbilanz hinnehmen muss.

Japans Exporte sanken dabei unter anderem wegen geringerer Ausfuhren an Autos und Maschinen nach China und weniger Halbleitern und Elektronikteilen nach Europa um 2,1 Prozent auf 63,9 Billionen Yen. Die Importe stiegen indes um 3,4 Prozent auf 72,1 Billionen Yen.

Im Handel mit der Europäischen Union rutschte die Bilanz dabei erstmals ins Minus, während das Handelsbilanzdefizit mit China so hoch ausfiel wie nie zuvor. Bezogen auf März diesen Jahres belief sich der Fehlbetrag in Japans Handelbilanz nach vorläufigen Berechnungen auf 362 Mrd. Yen. Das ist der neunte Monat in Folge mit einem Defizit.

Schwächen einer Exportnation

Ein Ungleichgewicht in der Handelsbilanz kann die finanzielle Situation einer Volkswirtschaft verschlechtern. Wenn ein Land dauerhaft mehr ein- als ausführt, steigt unter anderem der Kapitalbedarf, der Druck auf die Landeswährung wächst. Tendenziell steigt die Verschuldung gegenüber ausländischen Gläubigern.

Quelle: ntv.de, dpa

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