Wirtschaft

Konjunktur füllt Kassen JP Morgan fährt Rekordgewinn ein

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(Foto: REUTERS)

Die Kunden geben ihr Geld aus, sparen und investieren: Und weil alles bei JP Morgan geschieht, verdient die Bank Milliarden. Zudem gleicht die gute Konjunktur ein paar andere Schwachstellen im Haus aus.

Die US-Großbank JP Morgan setzt ihren Rekordlauf fort: Das Kreditinstitut verdiente im vierten Quartal 7,1 Milliarden Dollar - so viel wie noch nie und rund zwei Drittel mehr als vor Jahresfrist. Wie das größte Geldhaus der Vereinigten Staaten in New York mitteilte, betrugen die Einnahmen im selben Zeitraum 26,8 Milliarden Dollar - vier Prozent mehr als vor Jahresfrist.

JP Morgan Chase
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Bankchef Jamie Dimon nannte zur Begründung für das Ergebnis die brummende Konjunktur in den Vereinigten Staaten. Die US-Konsumenten würden gleichermaßen ihr Geld "ausgeben, sparen und investieren" und dafür seine Bank nutzen. Investoren waren dennoch enttäuscht, weil sie einen noch höheren Gewinn erwartet hatten.

Im Vorjahr hatte allerdings eine Belastung im Zusammenhang mit der neuen Steuergesetzgebung in den USA das Ergebnis mit 2,4 Milliarden Dollar belastet. Pro Anteilsschein blieben nun 1,98 Dollar hängen. Analysten hatten der Bank sogar 2,20 Dollar zugetraut.

Schwach zeigte sich der Bereich Corporate & Investment Bank, in dem die Einnahmen von 7,52 Milliarden auf 7,24 MilliardenDollar sanken. Ein weiterer Dämpfer war das Handelsgeschäft mit festverzinslichen Produkten, das mit schwierigen Marktbedingungen zu kämpfen hatte. Hier verbuchte JP Morgan einen Einnahmenrückgang um 16 Prozent auf 1,9 Milliarden Dollar.

Wells Fargo
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Im Fixed-Income-Geschäft musste auch die Citigroup deutlich Federn lassen. Insgesamt jedoch hatte die Citigroup einen überraschend hohen Milliardengewinn im vierten Quartal gemeldet, vor allem dank niedrigerer Kosten und einer geringeren Steuerquote.

Wells-Fargo-Gewinn tritt auf der Stelle

Nach den Dickschiffen JP Morgan und Citigroup hat auch die in San Francisco ansässige US-Bank Wells Fargo im Schlussquartal 2018 einen Milliardengewinn eingefahren. Wie das Institut mitteilte, lag der Gewinn im vierten Quartal bei 6,1 Milliarden Dollar und damit rund 100 Millionen Dollar unter dem Ergebnis des Vorjahres. Je Aktie verdiente das Institut von der Westküste 1,21 Dollar. Analysten hatten 1,19 Dollar prognostiziert.

Auch die Einnahmen des kalifornischen Geldhauses gingen in diesem Zeitraum um gut eine Milliarde auf 21 Milliarden Dollar zurück. Beim Gewinn übertraf es die Erwartungen der Analysten, lag bei den Einahmen aber unter den Prognosen.

Wells Fargo hat immer noch mit den Auswirkungen eines Vertriebsskandals zu kämpfen. Die Bank müht sich, die Regulierungsbehörden davon zu überzeugen, dass sie über ein effektives Risikomanagementsystem verfügt, um Probleme zu erkennen und zu vermeiden, die Kunden schaden könnten. Im Februar schaltete sich die US-Notenbank Federal Reserve ein und deckelte die Bilanzsumme der Bank bis voraussichtlich Anfang 2019. Bankchef Timothy Sloan geht davon aus, dass die Begrenzung in der ersten Jahreshälfte 2019 aufgehoben wird. Wells Fargo geht auf einen Postkutschenservice im Wilden Westen der USA Mitte des 19. Jahrhunderts zurück.

Damit ist die Berichtssaison der US-Banken in vollem Gange. Im Laufe der Woche werden Bank of America, Goldman Sachs und Morgan Stanley Zahlen vorlegen. In Deutschland müssen die Anleger sich noch bis Anfang Februar gedulden, dann legt die Deutsche Bank den Bericht für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2018 vor.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ/rts

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