Wirtschaft

Sex-Vorwürfe in den USA JD.com-Gründer ist wieder frei

Richard Liu gründete 1998 JD.com.

Richard Liu gründete 1998 JD.com.

(Foto: REUTERS)

Die Festnahme eines chinesischen Milliardärs im US-Bundesstaat Minnesota löst in der Volksrepublik großes Aufsehen aus: Richard Liu, der Gründer des Amazon-Rivalen JD.com, muss nach einer Anzeige eine Nacht hinter Gittern verbringen.

Der Chef des chinesischen Onlinehändlers JD.com ist in den USA vorübergehend festgenommen worden. Der Geschäftsmann Richard Liu stehe unter Verdacht, in eine sexuelle Straftat verwickelt zu sein, erklärte ein Sprecher der Polizei von Minnesota. Inzwischen befinde sich Liu wieder auf freiem Fuß, hieß es. Die Ermittlungen dauern an.

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Es sei derzeit unklar, ob es am Ende zu einer Anklage komme, teilte der Polizeisprecher weiter mit. Liu dürfe das Land verlassen. Eine Kaution musste nicht hinterlegt werden. JD.com teilte mit, die Anschuldigungen gegen den 45-Jährigen seien unbegründet. Der Handelsriese ist einer der wichtigsten Wettbewerber des US-Konzerns Amazon und bislang vor allem in Asien aktiv.

Der Milliardär, der JD.com 1998 gründete, ist der bislang prominenteste chinesische Geschäftsmann, der eines sexuell motivierten Übergriffs beschuldigt wird. Liu nimmt derzeit an einem Doktorandenprogramm der Universität von Minnesota teil. Was genau in der Nacht von Freitag auf Samstag vorgefallen sein soll, ist noch vollkommen unklar.

Reaktionen an US-Börsen stehen noch aus

Die Festnahme erfolgte nach Angaben der US-Behörden am späten Freitagabend gegen Mitternacht. Erst am Samstagnachmittag durfte Liu die Polizeistation wieder verlassen. Liu selbst wollte sich zunächst nicht vor der Presse zu dem Fall äußern. In China sorgte die vorübergehende Festnahme allerdings für Schlagzeilen.

Liu und seine Ehefrau - die Internet-Berühmtheit Zhang Zetian - sind dort landesweit bekannte Persönlichkeiten. Bei seiner Festnahme musste sich der Manager auch der in den USA üblichen erkennungsdienstlichen Behandlung unterziehen. Das offizielle Polizeifoto, das anders als in Deutschland öffentlich verfügbar gemacht wird, fand in den sozialen Medien rasche Verbreitung und wurde auch über die chinesische Plattform Weibo weitergereicht.

Wie Investoren den Vorfall bewerten, ist noch offen: Die Aktien von JD.com sind an der Wall Street gelistet. Die Reaktion an den US-Börsen steht noch aus. Zum Zeitpunkt der Festnahme befanden sich die Händler bereits längst im Wochenende. Etwaige Kursreaktionen dürften sich damit erst am Dienstag nach der Eröffnung zeigen: In den USA findet zu Wochenbeginn aufgrund des Feiertags "Labor Day" kein Handel statt.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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