Wirtschaft

Doch keine Privatisierung Italiens Koalition will Monte Paschi halten

Zuletzt schreibt die älteste Bank der Welt wieder schwarze Zahlen.

Zuletzt schreibt die älteste Bank der Welt wieder schwarze Zahlen.

(Foto: REUTERS)

Die italienische Bank Monte die Paschi di Siena wird mit Steuergeldern vor dem Aus gerettet. Zum Plan gehört, die Zahl der Mitarbeiter und der Filialen zu verringern. Die neue Regierung hält davon wenig.

Die potenzielle Regierungskoalition in Italien will nach Angaben der rechtsextremen Partei Lega die krisengeschüttelte Bank Monte die Paschi di Siena doch nicht privatisieren. Wie im Wahlkampf versprochen, werde sich der Staat nicht zurückziehen, sagte Lega-Wirtschaftspolitiker Claudio Borghi. Ziel ist demnach, Filialen auch in kleinen Ortschaften vor der Schließung zu bewahren.

MONTE DEI PASCHI
Monte dei Paschi 4,19

Aktionäre reagierten auf die Ankündigungen schockiert: Die Anteilsscheine verloren fast neun Prozent ihres Wertes. Der scheidende Wirtschaftsminister Pier Carlo Padoan von den Sozialdemokraten warnte davor, das Vertrauen in die Bank zu zerstören.

Das 1472 gegründete Institut aus der Toskana wurde mit dem Geld der Steuerzahler vor dem Zusammenbruch bewahrt. Im Rahmen eines Rettungsplanes wurde mit der EU vereinbart, Filialen zu schließen. Spätestens im Jahr 2021 soll sich der italienische Staat zurückziehen. Derzeit kontrolliert der Staat die Mehrheit des Kapitals.

Nach jahrelangen Verlusten wegen fauler Kredite und Missmanagement war es dem Unternehmen im abgelaufenen Quartal gelungen, wieder einen Gewinn zu schreiben. Lega-Politiker Borghi sagte dennoch, ein Wechsel an der Spitze des Geldhauses sei wahrscheinlich.

Die Lega und die 5-Sterne-Partei hatten sich am Donnerstag im Grundsatz auf ein Regierungsprogramm geeinigt. Es muss allerdings noch von den Mitgliedern der Protestparteien und Staatspräsident Sergio Mattarella gebilligt werden.

Quelle: ntv.de, hul/rts

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