Wirtschaft

Zinsen für frisches Geld sinken Italien profitiert von Draghi

Die Angst vor dem Rettungsschirm treibt die Kapitalmärkte um: Wer geht drunter, wer muss drunter, wer passt überhaupt drunter ...

Die Angst vor dem Rettungsschirm treibt die Kapitalmärkte um: Wer geht drunter, wer muss drunter, wer passt überhaupt drunter ...

(Foto: REUTERS)

Das hochverschuldete Euroland darf aufatmen. Die drittgrößte Volkswirtschaft des Währungsraums tankt am Kapitalmarkt zu deutlich niedrigeren Zinsen frisches Geld.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,08

Dem italienischen Ministerpräsidenten Mario Monti dürften kiloweise Steine von den Schultern fallen: Italien hat sich angesichts neuer Hoffnungen auf Anleihenkäufe durch die Europäische Zentralbank (EZB) deutlich günstiger Geld leihen können. Bei der Auktion dreier Anleihen sammelte der klamme Staat insgesamt fast 5,5 Mrd. Euro ein. Dabei fiel der Zins für zehnjährige Anleihen mit 5,96 Prozent auf den niedrigsten Stand seit April. Das teilte die Finanzagentur mit.

Sein größter Dank sollte EZB-Präsident Mario Draghi gelten. Denn dieser hat mit seinen Äußerungen maßgeblich zur Beruhigung der Kapitalmärkte beigetragen. Zum Vergleich: Ende Juni lag die Rendite noch bei 6,19 Prozent. Der Zins der fünfjährigen Anleihe fiel mit 5,29 Prozent ebenfalls so gering aus wie seit April nicht mehr. Ende Juni mussten Anleger noch mit 5,84 Prozent gelockt werden. Der Zins für die dreijährige Anleihe lag bei 4,49 Prozent.

Draghi hatte vergangene Woche die Hoffnung auf ein stärkeres Eingreifen der Europäischen Zentralbank im Kampf gegen die Schuldenkrise genährt. "Innerhalb unseres Mandats ist die EZB bereit, alles Erforderliche zu tun, um den Euro zu erhalten", sagte Draghi. "Und glauben Sie mir, das wird ausreichen." Sollten hohe Risikoaufschläge für Staatsanleihen von Krisenländern die Wirkung der Geldpolitik stören, "fällt das in unser Mandat". Anleger und Experten spekulieren seither darauf, dass die EZB nun wieder Staatsanleihen von Krisenstaaten wie Italien kauft und so deren Zinskosten drückt.

Bereits die Auktion von Geldmarktpapieren mit sechsmonatiger Laufze am Freitag war deutlich entspannter gelaufen. Der Zins fiel auf 2,454 Prozent. Das war der niedrigste Wert seit Mai. Die Versteigerung war 1,6-fach überzeichnet.

Quelle: ntv.de, ddi/rts

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