Wirtschaft

Keine Dividende, kein Kursplus Ist die Zalando-Story noch intakt?

Zalando bleibt auf Wachstumskurs.

Zalando bleibt auf Wachstumskurs.

(Foto: picture alliance / dpa)

Zalando knackt im abgelaufenen Quartal erstmals die Milliarden-Umsatzmarke. Das Ergebnis legt ebenfalls zu. Dennoch können die Zahlen nicht überzeugen, der Kurs sackt deutlich ab.

Mit deutlichen Kurseinbußen haben die Aktien von Zalando aufgewartet. Die Papiere schlossen rund 6 Prozent schwächer. Sie waren damit die größten Verlierer im Nebenwerteindex MDax. Der büßte in einem negativen Gesamtmarktumfeld deutlich weniger ein. Zalando enttäuschte mit vorläufigen Quartalszahlen.

Zalando
Zalando 26,76

Zalando setzte eigenen Angaben zufolge zwar seinen Wachstumskurs fort, durchbrach erstmals in einem Quartal sogar die Milliarden-Umsatzmarke, konnte die Analystenschätzungen aber nicht übertreffen. Im vierten Quartal stieg der Umsatz vorläufigen Zahlen zufolge um 25 bis 26 Prozent auf knapp 1,1 Milliarden Euro. Die Konsensschätzung der Analysten lag bei rund 1,14 Milliarden.

Zalando habe das "beste Quartal erreicht, das wir je hatten", sagte Vorstandsmitglied Rubin Ritter. Auch in den kommenden Jahren werde der Fokus auf Wachstum liegen. Dabei hält Ritter an der mittelfristigen Prognose eines Umsatzplus' von 20 bis 25 Prozent jährlich fest.

Das bereinigte EBIT dürfte sich im vierten Quartal auf 81 bis 104 Millionen Euro belaufen, nach 72 Millionen Euro im Vorjahr. Analysten rechneten hier mit 93 Millionen Euro. Die entsprechende EBIT-Marge sollte 7,5 bis 9,5 Prozent betragen. Im Vorjahr hatte Zalando 8,3 Prozent eingefahren.

Zalando profitabler, aber keine Dividende

2016 erreichte der Konzern, der sich mehr und mehr als Plattformanbieter etablieren will, seine Ziele. Der Umsatz stieg um 22,9 bis 23,1 Prozent auf 3,633 bis 3,642 Milliarden Euro. Die Profitabilität wurde deutlich gesteigert: Das bereinigte EBIT verdoppelte sich in etwa auf 202 bis 225 Millionen Euro. Die bereinigte EBIT-Marge dürfte bei 5,6 bis 6,2 Prozent liegen.

Trotz der guten Zahlen wird der Konzern zunächst weiter auf die Zahlung einer Dividende verzichten. Investitionen ins Geschäft hätten Vorrang, bekräftigte Ritter. "Wir sehen uns in den nächsten Jahren als Wachstumsunternehmen", sagte er.

Für 2017 plant das Unternehmen etwa die Eröffnung eines Logistikzentrums in Schweden. Dieses soll von einem Dienstleister betrieben werden und den Kundenservice in den nordeuropäischen Märkten Schweden, Norwegen, Finnland und Dänemark verbessern. In diesen Ländern sei Zalando zuletzt sehr stark gewachsen, begründete Ritter den Schritt. Zuletzt hatte Zalando Logistikstandorte in Italien und in Frankreich eröffnet.

Zalando-Story ist intakt

"Die Anleger machen nach den Zahlen Kasse", sagte ein Händler und verwies auf Gewinnmitnahmen. Schließlich sei das Papier zuvor kräftig nach oben gezogen. Nach Einschätzung des Händlers dürften auf dem verbilligten Niveau aber bald Käufer in den Markt kommen, denn die Zalando-Story sei intakt.

Baader Helvea hatte die Zalando-Aktien nach den Zahlen mit "Buy" und Kursziel 44 Euro bestätigt. Den  Analysten zufolge lagen die Umsätze leicht unter den Erwartungen, das bereinigte Ergebnis aber leicht darüber.

Quelle: ntv.de, bad/DJ

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