Wirtschaft

Problemkind Großbritannien Innogy stapelt tiefer

Die Öko-Tochter von RWE muss die Erwartungen eindampfen.

Die Öko-Tochter von RWE muss die Erwartungen eindampfen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Angesichts der Sorgen in der Großbritannien-Sparte schraubt der Energieversorgers Innogy die Ziele für das kommenden Jahr zurück. Das Ergebnis werde geringer ausfallen als bislang gedacht. An der Börse kommen die Aussagen schlecht an.

Der Stromkonzern Innogy blickt pessimistischer als bisher auf das nahezu abgelaufene Gesamtjahr und rechnet im kommenden Jahr mit einem Gewinnrückgang. Hauptgrund dafür sind die Probleme in Großbritannien. Trotz Sparprogramms kommt die britische Tochter Npower nicht aus den roten Zahlen. Dagegen hält die Mutter RWE an ihren Zielen fest. "Wir bestätigen die Prognose für 2017", hieß es.

"So können Kunden oft nur dadurch gehalten werden, dass sie auf Tarife mit günstigeren Konditionen wechseln", teilten die Essener mit. Zu Buche schlagen bei den Gewinnaussichten auch höhere Investitionen in die Wachstumsfelder erneuerbare Energien, Elektromobilität und Breitband im nächsten Jahr.

Die RWE-Ökostromtochter erwartet nun 2017 nur noch ein bereinigtes operatives Ergebnis (Ebitda) von rund 4,3 Milliarden Euro - 100 Millionen weniger als bislang in Aussicht gestellt. Das bereinigte Nettoergebnis sieht das Unternehmen aber weiterhin bei über 1,2 Milliarden Euro.

An der Börse brach die Innogy-Aktie um knapp acht Prozent auf 36,28 Euro ein. Die Gewinnwarnung werde noch durch den späten Zeitpunkt verschlimmert, sagte ein Händler.

Im kommenden Jahr rechnet Innogy wegen der Zukunftsprojekte mit einem Gewinnrückgang. Das bereinigte Ebit soll auf rund 2,7 Milliarden von voraussichtlich circa 2,8 Milliarden Euro im laufenden Jahr sinken. Bisher erwartete die Essener ein operatives Ergebnis von 2,9 Milliarden.

Das bereinigte Nettoergebnis sieht das Unternehmen im nächsten Jahr bei über 1,1 Milliarden Euro und damit etwas schwächer als 2017. "Hohe Wachstumsambitionen haben kurzfristig ihren Preis, zahlen sich aber langfristig aus", begründete Innogy-Cheg Peter Terium die Ankündigung. Er will die Investitionen kommendes Jahr um 25 Prozent auf drei Milliarden Euro hochfahren. Die Ausschüttungsquote soll weiter bei 70 bis 80 Prozent des bereinigten Nettogewinns liegen.

Die Schwierigkeiten in Großbritannien packt Terium unterdessen an. Er will die Problemtochter abspalten und mit dem Privatkundengeschäft des schottischen Versorgers SSE zusammenführen. Zwischen Ende 2018 und Anfang 2019 soll das Unternehmen an die Börse gebracht werden. Innogy wird nur einen Minderheitsanteil behalten und betrachtet diesen nicht als strategisch, will sich also bei guten Preisen davon trennen.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ/rts

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