Wirtschaft

Deal mit SSE gescheitert Innogy kappt Jahresziele

Innogy wird Ende 2019 zerschlagen.

Innogy wird Ende 2019 zerschlagen.

(Foto: picture alliance / Rolf Vennenbe)

Der kurz vor der Zerschlagung stehende Versorger Innogy muss kurz vor Jahresende einen herben Schlag hinnehmen. Das Essener Unternehmen senkt wegen eines in Großbritannien geplatzten Deals seine Jahresprognose.

Die geplatzte Fusion der Innogy-Tochter Npower mit der britischen SSE belastet die Bilanz des Essener Versorgers. Der Vorstand kassierte daher seine Prognose für 2018 und erwartet nun ein bereinigtes operatives Ergebnis (Ebit) von rund 2,6 Milliarden statt 2,7 Milliarden Euro, wie der Konzern mitteilte.

Das bereinigte Nettoergebnis werde mit einer Milliarde Euro ebenfalls um rund 100 Millionen unter den Planungen bleiben. Im Bereich Vertrieb würden beim bereinigten Ebit rund 650 Millionen Euro statt über 700 Millionen Euro angepeilt.

Da das britische Vertriebsgeschäft nun vorerst bei Innogy bleibe, werde Npower wieder als "fortgeführte Aktivitäten" ausgewiesen, begründete der Vorstand die Anpassung der Prognose. Zuvor hatte SSE mitgeteilt, die geplante Fusion mit der unter Druck stehenden Npower abgeblasen zu haben. Es habe keine Einigung über veränderte Fusionsbedingungen zwischen den Unternehmen gegeben, nachdem die Wettbewerbshüter den geplanten Deal unter die Lupe genommen hatten.

Weniger Geld für Aktionäre

Die Aktionäre stimmte Innogy auf eine Dividendenkürzung ein. Auf Basis des bisherigen Zielkorridors für die Ausschüttungsquote von 70 bis 80 Prozent des bereinigten Nettoergebnisses wäre eine Dividende auf Vorjahreshöhe "nicht darstellbar", erklärte das Unternehmen.

Gescheitert ist das Unterfangen an verschiedenen Faktoren, darunter die geschäftliche Entwicklung auf beiden Seiten, Unklarheiten hinsichtlich der endgültigen Höhe der Standardtarifobergrenze und veränderte Bedingungen am Energiemarkt, erklärte SSE. Hinsichtlich der notwendigen direkten und indirekten Finanzierungsbeiträge sei keine einvernehmliche Lösung gefunden werden, hieß es bei Innogy.

Innogy wird bis Ende nächsten Jahres zerschlagen und unter RWE und Eon aufgeteilt.

Quelle: ntv.de, wne/rts/DJ

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