Wirtschaft

Ölprodukte, Obst und Gemüse teurer Inflationsrate steigt stärker

Im September steigen die deutschen Verbraucherpreise so stark wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Es ist aber alles im grünen Bereich: Mit 1,3 Prozent ist die Teuerungsrate immer noch stabil. Die EZB erwartet auch für die gesamte Währungsunion vorerst keinen starke Teuerung. Damit kann sie die Zinsen auf dem Rekordtief von 1,0 Prozent belassen.

Obst und Gemüse kostet wieder mehr.

Obst und Gemüse kostet wieder mehr.

(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)

Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im September so stark gestiegen wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Die Lebenshaltungskosten lagen im September um 1,3 Prozent höher als ein Jahr zuvor, teilte das Statistische Bundesamt in einer ersten Schätzung mit. Das ist der kräftigste Anstieg seit November 2008 mit 1,4 Prozent.

Benzin und Diesel, Heizöl sowie Obst und Gemüse erwiesen sich als größte Preistreiber. Allerdings trug auch ein statistischer Effekt zum deutlichen Anstieg bei, denn im September 2009 waren die Preise um 0,3 Prozent gefallen.

Analysten hatten für diesen Monat mit einem Plus von 1,2 Prozent gerechnet. Im August lag die Teuerungsrate noch bei 1,0 Prozent. Verglichen mit dem Vormonat fielen die Preise um 0,1 Prozent. Die endgültigen Ergebnisse werden am 12. Oktober veröffentlicht.

Mittelfristig kein Inflationsproblem

Nach Definition der Europäischen Zentralbank (EZB) herrschen trotz der höheren Jahresteuerung weitgehend stabile Preise. Diese sieht sie mittelfristig bei Raten von knapp unter zwei Prozent gewährleistet. "Die Inflation stellt für die kommenden ein bis zwei Jahre kein Problem dar", sagte Commerzbank-Experte Simon Juncker. Ein Grund dafür seien die bislang moderaten Lohnabschlüsse.

Die EZB erwartet auch für die gesamte Währungsunion vorerst keinen starke Teuerung. "Wir werden eine Inflationsrate von 1,5 Prozent oder etwas mehr in den nächsten Jahren haben", sagte ihr Ratsmitglied Yves Mersch. Damit kann sie die Zinsen auf dem Rekordtief von 1,0 Prozent belassen und weiter frisches Geld in die Wirtschaft pumpen, ohne damit eine starke Inflation zu riskieren.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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