Wirtschaft

Energie, Essen und die Mieten Inflation erreicht höchsten Stand seit 2012

Schreckgespenst Inflation: Für einen Euro bekommen Verbraucher in Deutschland deutlich weniger.

Schreckgespenst Inflation: Für einen Euro bekommen Verbraucher in Deutschland deutlich weniger.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Verbraucherpreise in Deutschland ziehen im vergangenen Jahr deutlich an. Auf Jahressicht kommt der Preisauftrieb der Zielmarke der Währungshüter gefährlich nahe. Die Auslöser des Inflationsdrucks liegen unter anderem am Immobilienmarkt.

Höhere Kosten für Energie und Lebensmittel haben die deutschen Verbraucherpreise 2017 so kräftig steigen lassen wie seit fünf Jahren nicht mehr. Waren und Dienstleistungen verteuerten sich um durchschnittlich 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die Statistiker bestätigten damit ihre erste Schätzung von Ende Dezember.

Insgesamt maßen die Experten 2017 den stärksten Anstieg der Verbraucherpreise seit 2012. Damals lag die Teuerung auf Jahressicht bei 2,0 Prozent. 2016 betrug die Inflationsrate 0,5 Prozent und 2015 nur 0,3 Prozent. Insgesamt bewegt sich die Inflationsrate in Deutschland damit wieder sehr nahe der Zielmarke von knapp 2,0 Prozent, die die Europäische Zentralbank (EZB) als ideal für Wirtschaft und Preisstabilität hält. Einen weiteren Anstieg dürften Beobachter am Markt als Signal werten, dass sich die Spielräume der Währungshüter einengen und die EZB unter Zugzwang gerät.

 

Im Inneren der größten Volkswirtschaft der Eurozone fachten zuletzt vor allem höhere Preise für Energie (+3,1 Prozent) und Nahrungsmittel (+3,0 Prozent), aber auch gestiegene Mieten die Inflation kräftig an. Zum Jahresende verringerte sich der Preisauftrieb allerdings leicht. Im Dezember lag die jährliche Teuerungsrate bei 1,7 Prozent.

Leichter Rückgang im Dezember

Der Preisanstieg bei Energie habe sich deutlich abgeschwächt, heißt es. Eine stärkere Wirkung auf die Gesamtteuerung hätten jedoch die Preise für Nahrungsmittel, die im Dezember etwas langsamer anzogen als noch im Herbst.

Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland stieg im Dezember um 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im Vergleich zum Vormonat legte der Index um 0,8 Prozent zu. Auch die vorläufigen Ergebnisse für den HVPI wurden somit bestätigt. Die HVPI-Rate gilt als die maßgebliche Richtschnur für die Geldpolitik der EZB.

Quelle: ntv.de, mmo/DJ/dpa/rts

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