Wirtschaft

Zweites Jahresminus in Folge Industrie bekommt kaum Wind in die Segel

Die Autoindustrie - wie hier Porsche in Leipzig - schlug sich noch wacker und legte zu.

Die Autoindustrie - wie hier Porsche in Leipzig - schlug sich noch wacker und legte zu.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die deutsche Industrie erwirtschaftet im vergangenen Jahr erneut weniger. Vor allem im Dezember fallen die Einnahmen geringer aus. Ähnlich sieht es zum Jahresende bei der Nummer zwei und drei der europäischen Volkswirtschaften aus.

Die deutsche Industrie hat 2013 wegen schwächelnder Geschäfte auf dem Heimatmarkt und in der Eurozone das zweite Jahr in Folge weniger erwirtschaftet. Die Einnahmen schrumpften um 0,2 Prozent, nachdem sie 2012 sogar um 0,8 Prozent gesunken waren. "Das Inlandsgeschäft nahm dabei um 1,6 Prozent ab, während der Auslandsumsatz 1,4 Prozent zulegte", teilte das Statistische Bundesamt mit. Der Umsatz mit den Euro-Ländern fiel um 1,7 Prozent, während er im restlichen Ausland um 3,5 Prozent zulegte.

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In den wichtigsten Branchen lief es recht unterschiedlich. So nahmen die Maschinenbauer 2,2 Prozent weniger ein. Die Chemieindustrie meldete ein Minus von 0,6 Prozent. Besser erging es der Autobranche, die auf ein Plus von 2,2 Prozent kam.

Zuletzt zeigte der Trend im gesamten Verarbeitenden Gewerbe nach unten. Im Dezember erlösten die Unternehmen saison- und arbeitstäglich bereinigt 1,5 Prozent weniger als im November. "Dabei nahmen sowohl der Inlandsumsatz als auch der Auslandsumsatz um jeweils 1,4 Prozent ab, erklärten die Statistiker.

Italien überrascht negativ

Unterdessen hat die italienische Industrie im Dezember ihre Produktion überraschend stark gedrosselt. Das dämpfte zugleich die Hoffnungen, dass die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone nach dem Ende der jahrelangen Rezession eine kräftige Erholung erleben könnte. Wie die nationale Statistikbehörde berichtete, fiel die Produktion um 0,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Volkswirte hatten dagegen eine Stagnation erwartet.

Arbeitstäglich bereinigt sank die industrielle Fertigung in Italien auf Jahressicht im Dezember um 0,7 Prozent. Hier hatten Ökonomen auf einen Zuwachs um 0,4 Prozent gehofft. Im Gesamtjahr 2013 schrumpfte die Produktion sogar um 3,0 Prozent.

Der Rückgang im Dezember bedeutet, dass die Industrieproduktion im letzten Jahresviertel auf Quartalssicht saisonbereinigt um 0,7 Prozent gestiegen ist. Das deutet darauf hin, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vierten Quartal gewachsen ist, allerdings weniger als von der Regierung erhofft.

Frankreichs Industrie setzt zurück

In Frankreich präsentierte sich die Industrie zum Jahresende überraschend schwach. Wie die Statistikbehörde Insee berichtete, sank die Produktion im Dezember auf Monatssicht um 0,3 Prozent. Ökonomen hatten nur ein Minus von 0,1 Prozent erwartet. Besonders die Ölraffinerien und die Automobilfabriken drosselten ihren Ausstoß.

Auch das verarbeitende Gewerbe, das den größten Teil der Industrie ausmacht, zeigte sich schwach. Dessen Produktion stagnierte im Dezember.

Die Aussichten zu Jahresbeginn sind ebenfalls wenig berauschend. Im ersten Quartal dürfte die zweitgrößte Volkswirtschaft im Euroraum an Dynamik verlieren. Eine Umfrage der Banque de France deutet auf ein Wachstum des BIP von 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Damit würde die Wirtschaft erheblich an Fahrt einbüßen, denn für das Schlussquartal 2013 erwartet die Notenbank ein Wachstum von 0,5 Prozent. Der Umfrage zufolge ist die Stimmung in der Industrie stabil. Im Dienstleistungsbereich verbesserte sich die Stimmung leicht.

Experten von Newedge verwiesen darauf, dass sich die französische Industrieproduktion im Dezember im Kern stabilisiert habe. Dass der Index leicht zurückgekommen sei, liege vor allem der geringeren Energieproduktion. Insgesamt werten die Analysten die Industrieproduktion als leicht stützend für das BIP-Wachstum im vierten Quartal in Frankreich.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ/rts

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