Wirtschaft

Aktionäre begrüßen Abgang Hugo Boss verliert Boss

Lahrs stand acht Jahre an der Spitze des Konzerns.

Lahrs stand acht Jahre an der Spitze des Konzerns.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nach einer Gewinnwarnung und einem Verfall des Aktienkurses wirft Hugo-Boss-Chef Lahrs das Handtuch. Das schwächelnde Geschäft lässt den Aktienkurs zuletzt immer weiter einbrechen. Der Abgang wird an der Börse wohlwollend aufgenommen.

Der Modekonzern Hugo Boss muss sich einen neuen Chef suchen. Der amtierende Vorstandsvorsitzende Claus-Dietrich Lahrs scheidet Ende Februar aus, wie das Unternehmen mitteilte. Das Votum der Börse ist eindeutig: Sie wertet den Abschied klar positiv. Mit der Aktie geht es im MDax mehr als drei Prozent nach oben. Innerhalb der vergangenen sechs Monate hatte sich der Kurs mehr als halbiert.

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"Er war für die Strategie des Unternehmens verantwortlich, die in die Krise geführt hat", so ein Aktienhändler in einer ersten Reaktion auf Lahrs Abgang. Der Druck auf ihn dürfte nach der jüngsten Gewinnwarnung nochmals zugenommen haben, mutmaßt der Händler. Die Aktie war nach Vorlage der Zahlen am Dienstag um fast 30 Prozent abgesackt. Allerdings werde es nicht einfach, Boss aus der Krise zu führen, so der Händler.

Der Abschied von Lahrs geschehe auf eigenen Wunsch, teilte Hugo Boss mit. Er habe sich mit dem Personalausschuss des Aufsichtsrats darauf geeinigt, zum 29. Februar im Rahmen einer einvernehmlichen Regelung aus dem Vorstand des Konzerns auszuscheiden.

Schwacher Start ins Jahr

Lahrs stand acht Jahre an der Spitze des Konzerns. Seine Geschäfte werden bis auf weiteres von den übrigen Vorstandsmitgliedern wahrgenommen. Der Personalausschuss des Aufsichtsrats werde sich "unverzüglich" mit der Frage seiner Nachfolge befassen, hieß es weiter.

Hugo Boss ächzt derzeit unter dem schwierigen Marktumfeld. Nach einem schwächeren Jahresstart als erwartet in wichtigen Märkten wie China und den USA kassierte das Unternehmen vor zwei Tagen seine Mittelfristprognose und kündigte für das laufende Jahr einen operativen Gewinnrückgang an.

Quelle: ntv.de, kst/dpa/DJ

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