Wirtschaft

Verhüllte Drohungen aus China Huawei-Affäre macht Apple zur Zielscheibe

Heißes Eisen für Apple: Die Wirtschaftslenker könnten dem US-Konzern per Federstrich den Marktzugang in der Volksrepublik verweigern.

Heißes Eisen für Apple: Die Wirtschaftslenker könnten dem US-Konzern per Federstrich den Marktzugang in der Volksrepublik verweigern.

(Foto: REUTERS)

Die Festnahme der Huawei-Finanzchefin in Kanada entwickelt sich zum Risiko für US-Konzerne in China. In Peking ist kaum verhüllt von einer möglichen Vergeltung die Rede. Beobachter gehen davon aus, dass der Gegenschlag Schwergewichte wie Apple treffen dürfte.

Wie wird die Antwort der Volksrepublik auf die Festnahme der chinesischen Top-Managerin Meng Wanzhou ausfallen? Bislang beschränken sich die offiziellen Stellungnahmen aus China noch auf scharfe Kritik und diplomatische Protestnoten. In chinesischen Staatsmedien tauchen einem Bericht der BBC zufolge nun jedoch erstmals auch Hinweise darauf auf, dass die Führung in Peking konkrete Gegenmaßnahmen bereithält.

Apple
Apple 165,84

"Washington wird sich mit dem Versuch, den Aufstieg Huaweis auszubremsen, selbst schädigen", heißt es in einem Kommentar der in Peking erscheinenden "Global Times", die als englischsprachiges Sprachrohr der Volksrepublik gilt. "Die Ausgrenzung chinesischer Unternehmen wie Huawei wird die Vereinigten Staaten von der Digitalwirtschaft der Zukunft isolieren."

Der Fall Huawei droht die ohnehin bereits angespannten Beziehungen zwischen den beiden weltgrößten Wirtschaftsmächten dauerhaft zu belasten: Die Finanzchefin von Huawei sitzt seit zwölf Tagen in Kanada hinter Gittern. US-Behörden werfen ihr Verstöße gegen Sanktionsbestimmungen im Handel mit dem Iran vor. Die Managerin ist die Tochter des Firmengründers. Sie muss mit einer Auslieferung in die USA rechnen.

Marktzugang in China in Gefahr?

Britische Beobachter werteten die demonstrative Androhung einer "Isolation" als konkrete Warnung an die USA. "Einige westliche Staaten gehen dazu über, Huawei mit politischen Maßnahmen den Zugang zu ihren Märkten zu verweigern", heißt es in der "Global Times". Die "Verweigerung einer wechselseitigen Marktöffnung" werde demnach dazu führen, dass Unternehmen aus jenen Staaten künftig auf die "Vorteile der chinesischen Digitalwirtschaft" verzichten müssten.

Prominentestes US-Unternehmen in China ist der kalifornische iPhone-Konzern Apple. Er gilt als Paradebeispiel für US-amerikanische Hightech-Schwergewichte aus dem Silicon Valley, die sich in der Produktion und zunehmend auch im Verkauf voll auf die Standortvorteile Chinas stützen. Rund ein Fünftel des Apple-Umsatzes geht dem Bericht zufolge unmittelbar auf Geschäfte in der Volksrepublik zurück.

Quelle: ntv.de, mmo

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen