Wirtschaft

Arbeitslosenzahl knackt Rekord Horror-Statistik in der Eurozone

Arbeitslose Spanierin in Sevilla

Arbeitslose Spanierin in Sevilla

(Foto: REUTERS)

In Deutschland liegt die Arbeitslosenquote bei 5,4 Prozent. Die südeuropäischen Krisenländer können von solchen Werten nur träumen. Griechenland und Spanien weisen Quoten von deutlich über 20 Prozent aus. Ein katastrophales Bild zeichnet auch die Eurozone insgesamt: Nie waren in den 17 Mitgliedsstaaten mehr Menschen ohne Job.

Während in Deutschland die Arbeitslosenzahlen weiter zurückgehen, zeigt sich in den Euro-Staaten ein komplett anderes Bild: Niemals zuvor waren so viele Menschen arbeitslos. Insgesamt 17,4 Millionen hatten in den 17 Ländern mit der gemeinsamen Währung im April keinen Job, wie die EU-Statistikbehörde Eurostat mitteilte. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 11 Prozent - dies ist der höchste Wert seit Beginn der Datenerhebung für die Währungsunion 1995.

Zugleich korrigierten die Statistiker die Zahlen für den März: Die berichtigte Arbeitslosenquote für diesen Monat liegt bei 11 Prozent statt 10,9 Prozent wie ursprünglich gemeldet und damit auf gleichem Niveau wie im April. Die Gesamtzahl der Menschen ohne Job in der Eurozone ist allerdings um 110.000 gestiegen.

Jeder vierte Spanier arbeitslos

Deutschland steht mit einer Quote von 5,4 Prozent Arbeitslosigkeit gut da im europäischen Vergleich. Nur in Österreich, Luxemburg und den Niederlanden ist ein noch geringerer Anteil ohne Beschäftigung. Am düstersten ist die Lage in Spanien, das mitten in der Rezession steckt und gegen den Schuldenberg kämpft: Dort schnellte die Arbeitslosenquote auf 24,3 Prozent. In Griechenland, das bereits am Tropf internationaler Geldgeber hängt, lag sie zuletzt bei knapp 22 Prozent. In Italien kletterte die Quote auf 10,2 Prozent und erreichte den höchsten Stand seit 2004.

Die Industrie in der Euro-Zone schlittert indes immer tiefer in die Krise. Der Einkaufsmanagerindex für den Sektor sackte im Mai auf den tiefsten Stand seit Mitte 2009. Im 1. Quartal rettete ein starkes Wachstum der deutschen Wirtschaft dem gesamten Euro-Raum noch eine Stagnation. Für 2012 sagt die EU-Kommission den 17 Euro-Ländern jedoch einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes von 0,3 Prozent voraus.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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