Wirtschaft

Aktie rutscht ans Dax-Ende Henkels Visionen lassen Anleger kalt

Henkel will seine Kernmarken um Persil, Loctite, Schwarzkopf und Pril stärken.

Henkel will seine Kernmarken um Persil, Loctite, Schwarzkopf und Pril stärken.

(Foto: dpa)

Investitionen und Wachstum kündigt der für die Marken Pritt und Persil bekannte Dax-Konzern Henkel an. Allerdings kommen die Aussagen zum erwarteten Gewinn pro Aktie an der Börse nicht gut an. Anleger hatten mehr erhofft.

Der Konsumgüterkonzern Henkel will unter seinem neuen Chef Hans Van Bylen bis 2020 beim Umsatz wachsen, kräftiger investieren und profitabler arbeiten. In den nächsten vier Jahren wolle Henkel ein durchschnittliches organisches Umsatzwachstum von zwei bis vier Prozent erreichen, teilte der Hersteller von Pritt und Persil mit.

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Das bereinigte Ergebnis je Vorzugsaktie solle im Mittel von sieben bis neun Prozent pro Jahr wachsen, im letzten Vier-Jahres-Plan peilte Henkel hier noch zehn Prozent an. Die Ebit-Marge solle weiter steigen. Eine konkrete Steigerungsrate nannte Henkel hier aber nicht.

Am deutschen Aktienmarkt reagierten die Anleger wenig begeistert. Im Dax rutschte die Henkel-Aktie um rund 1,5 Prozent auf 107,60 Euro ab. In den vergangenen sechs Monaten hatte der Kurs zuletzt jedoch um mehr als acht Prozent zugelegt, seit Anfang Oktober ging es zuletzt aber wieder kontinuierlich bergab.

Händler sehen kaum Konkretes

"Wenig harte Fakten", kommentierte ein Händler die Neuigkeiten von Henkel. Vor allem fehle es an einer Bezifferung der Margenziele. Das Ziel für das organische Wachstum von "zwei bis vier Prozent" bis 2020 sei bestätigt worden. Bei den Aussagen zum Steigerungsziel für das bereinigte Ergebnis je Aktie liege Henkel unter der Markterwartung.

Auch setzte sich der Konzern - anders als in der Vergangenheit – kein genaues Umsatzziel. Die Düsseldorfer bauen zudem weiter auf Übernahmen. Akquisitionen seien weiterhin ein integraler Bestandteil der Strategie. "Henkel ist in einer hervorragenden Ausgangsposition, um in den kommenden Jahren weiter nachhaltig profitabel zu wachsen", betonte der seit dem 1. Mai als Henkel-Chef amtierende Van Bylen. "Bis zum Jahr 2020 und darüber hinaus will Henkel weiter profitables Wachstum erzielen."

Kernmarken sollen gestärkt werden

Dabei will Henkel auch auf die Digitalisierung setzen und seine Kernmarken um Persil, Loctite, Schwarzkopf und Pril stärken. Der Anteil der zehn größten Marken am Gesamtumsatz solle bis 2020 auf 75 Prozent steigen. Van Bylen will zudem durch den Eintritt in neue Märkte für Wachstum sorgen. Die Investitionen sollen im Zeitraum 2017 bis 2020 auf bis zu drei Milliarden Euro steigen, zuvor waren es rund zwei Milliarden Euro.

Van Bylen hatte bereits im Juni einen großen Zukauf in den USA verkündet: Henkel übernehme für 3,6 Milliarden US-Dollar den US-Waschmittelhersteller Sun Products. Der Konzern stärkte damit sein Waschmittelgeschäft. Größter Umsatzbringer ist aber weiter das Geschäft mit Klebstoffen. Zudem produziert Henkel auch Kosmetika.

Quelle: ntv.de, kst/rts/DJ

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