Gewinnmitnahmen drücken Kurs Henkel liefert nicht genug
23.02.2017, 11:33 UhrIn einem leicht positiven Gesamtmarktumfeld stechen Henkel-Aktien negativ heraus. Und das, obwohl der Dax-Konzern einen gelungenen Geschäftsausweis abgeliefert hat. Liegt es an der Dividende? Oder doch am Ausblick?
Die Aktien von Henkel gehören am Donnerstag zu den größten Verlierern im deutschen Börsenleitindex Dax. Die Papiere lagen am Mittag rund 1,5 Prozent im Minus. Der Dax selbst konnte leicht zulegen und notierte über der 12.000er Marke. Henkel hatte seine Geschäftszahlen veröffentlicht. Im Anschluss daran kam es zu Gewinnmitnahmen.
Insgesamt stieg der Umsatz im vergangenen Jahr den Angaben zufolge um 3,5 Prozent auf rund 18,7 Milliarden Euro. Negative Wechselkurseffekte machten einen stärkeren Zuwachs zunichte. Währungsbereinigt hätte das Wachstum bei 7,1 Prozent gelegen. Organisch, sprich bereinigt um Währungen und Portfolioveränderungen, erzielte Henkel ein Plus von 3,1 Prozent, was im Rahmen der Erwartungen lag.
Überdurchschnittlich trugen dabei erneut die Wachstumsregionen zum organischen Umsatzplus bei. Das Geschäft in Westeuropa war hingegen von einem wettbewerbsintensiven Marktumfeld geprägt und stagnierte. Auch in Nordamerika verzeichnete Henkel nur ein leichtes organisches Umsatzplus, nominal stiegen die Erlöse dank Sun Products hingegen prozentual zweistellig. Ergebnisse können stark zulegen
Es läuft beim Ergebnis
Auch beim Ergebnis verbuchte Henkel ein erfolgreiches Geschäftsjahr: Das bereinigte EBIT kletterte auf knapp 3,2 Milliarden Euro, nach 2,9 Milliarden im Vorjahr und übertraf damit erstmals die 3-Milliarden-Marke. Auch hier trugen alle drei Bereiche zu dem Plus bei.
Das Nettoergebnis nahm um 6,9 Prozent auf rund 2 Milliarden Euro zu. Das bereinigte Ergebnis je Aktie erhöhte sich um 9,8 Prozent auf 5,36 Euro und erreichte damit einen neuen Höchststand. Damit erfüllte Henkel die selbst gesteckten Ziele.
Dividende steigt
Die Aktionäre sollen daher eine deutlich höhere Dividende erhalten. Vorgeschlagen werden 1,62 Euro je Vorzugsaktie nach 1,47 Euro im Vorjahr. Gewinnrückgang im 4. Quartal wegen Restrukturierungskosten
Für das laufende Jahr kündigte Henkel ein weiteres Plus an. Das organische Wachstum soll bei 2 bis 4 Prozent liegen, die bereinigte Umsatzrendite von 16,9 Prozent auf über 17 Prozent steigen. Das bereinigte Ergebnis je Aktie soll um 7 bis 9 Prozent zulegen, was im Rahmen der im vergangenen November vorgestellten Mittelfristprognose liegt.
Die Geschäftszahlen seien nach der guten Entwicklung der Aktie nicht gut genug, um das Papier weiter nach oben zu treiben, hieß es im Handel. Moniert werde zudem der Ausblick. Der Konsumgüterkonzern strebt für 2017 ein organisches Wachstum von 2 bis 4 Prozent an. Das sei nicht genug, so ein Markteilnehmer. Das Unternehmen hat im vierten Quartal ein organisches Wachstum von 3,5 Prozent ausgewiesen, was im Handel auf ein positives Echo stieß.
Quelle: ntv.de, bad/DJ