Wirtschaft

Lira-Verfall trifft Dax-Konzern Henkel-Aktie gibt kräftig nach

So kommt das Waschmittel in die Flasche: Henkel-Chef Hans Van Bylen muss die Prognose anpassen.

So kommt das Waschmittel in die Flasche: Henkel-Chef Hans Van Bylen muss die Prognose anpassen.

(Foto: © 2018 Henkel AG & Co. KGaA. Alle Rechte vorbehalten)

Der Düsseldorfer Shampoo-, Waschmittel- und Kleberkonzern Henkel spürt wachsenden Gegenwind: Der Währungsverfall in wichtigen Märkten wie etwa der Türkei drücken aufs Ergebnis. Dazu kommen steigende Ausgaben beim Rohstoff-Einkauf.

Die Geschäfte des Konsumgüterkonzerns Henkel laufen gut, werden aber zunehmend auch durch Währungsschwankungen und steigende Rohstoffpreise belastet. Das Düsseldorfer Dax-Unternehmen musste deshalb im zweiten Quartal einen deutlichen Einbruch beim Netto-Gewinn verbuchen. Die Ertragsprognose für das Gesamtjahr 2018 fällt weniger optimistisch aus als bisher. "Wie bereits im ersten Quartal des Jahres war auch das zweite Quartal durch deutlich negative Wechselkurseffekte sowie steigende Materialpreise belastet", räumte Konzernchef Hans Van Bylen ein.

Vor allem die Abwertungen der Währungen der Türkei, Russlands und Mexikos machten Henkel zu schaffen. Der Persil-Hersteller ist in diesen Ländern stark engagiert. An der Börse kam der am frühen Morgen vorgelegte Zwischenbericht nicht gut an: Die Aktien sackten im Frankfurter Handel nach der Eröffnung um rund 3,8 Prozent ab.

Die Enttäuschung der Anleger ist groß: Henkel steuerte über Jahre auf Rekordkurs. Die Düsseldorfer sind mit ihren Klebstoffen, Waschmitteln und Kosmetika auch in Wachstumsregionen vertreten. Doch mittlerweile sorgen politische und wirtschaftliche Turbulenzen  in einzelnen Schwellenländern - wie etwa in der Türkei - für einen Verfall der Landeswährung. Das schlägt auch auf die Bilanzen bei Henkel durch.

Der auf die Aktionäre entfallende Überschuss schrumpfte im zweiten Quartal etwa um 4,2 Prozent auf 598 Millionen Euro. Das bereinigte betriebliche Ergebnis (Ebit) legte um 1,8 Prozent auf 926 Millionen Euro zu. Analysten hatten hier 937 Millionen Euro erwartet. Beim Umsatz kam Henkel insgesamt kaum voran - der lag zuletzt bei 5,1 Milliarden Euro.

Henkel schraubt an der Prognose

Für Henkel negative Entwicklungen von Währungskursen hätten den Umsatz gemindert, beklagte das Unternehmen. Der Effekt entspreche Umsatzeinbußen in einer Größenordnung von rund 310 Millionen Euro, hieß es. Dies hat auch Auswirkungen auf die Prognose: Das bereinigte Ergebnis je Vorzugsaktie werde im laufenden Jahr voraussichtlich zwischen drei und sechs Prozent zulegen. Zuvor hatte der Konzern ein Plus zwischen fünf und acht Prozent erwartet. Der organische Umsatz soll weiter zwischen zwei und vier Prozent steigen.

Die bereinigte Umsatzrendite soll um rund 18 Prozent zulegen. Hier hatte Henkel bislang mehr als 17,5 Prozent angekündigt. Der Hamburger Beiersdorf-Konzern, mit dem Henkel vor allem bei Kosmetika und Klebstoffen konkurriert, hatte zuletzt seine Umsatzprognose angehoben. Wie Henkel registriert Beiersdorf Gegenwind bei den Rohstoffkosten.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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