Wirtschaft

Umsatz legt ordentlich zu Hellofresh reduziert Verluste

Den Konzernumsatz 2018 beziffert Hellofresh auf 1,275 bis 1,279 Milliarden Euro.

Den Konzernumsatz 2018 beziffert Hellofresh auf 1,275 bis 1,279 Milliarden Euro.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Berliner Kochboxen-Versender HelloFresh wächst 2018 schneller als zuletzt erwartet. Zudem fällt der operative Verlust geringer aus als befürchtet.

Der Kochboxenversender Hellofresh hat trotz zweier Unternehmenskäufe im abgelaufenen Jahr den operativen Verlust reduziert und die Margen verbessert. Die im August erhöhte Prognose für das Umsatzwachstum, in der die Akquisitionen nicht enthalten sind, hat das Berliner SDax-Unternehmen nach vorläufigen Zahlen signifikant übertroffen. Die Aktie reagierte positiv auf die Nachrichten, sie schoss in die Höhe, in der Spitze bis zu knapp 22 Prozent. Am Vormittag notierte die Aktie knapp 15 Prozent, oder 1,08 Euro, im Plus bei 8,31 Euro.

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Nach vorläufigen Zahlen beträgt der bereinigte operative Verlust (Ebitda) voraussichtlich 58 bis 54 Millionen Euro. 2017 waren es noch rund 70 Millionen Euro. Den Konzernumsatz beziffert Hellofresh auf 1,275 bis 1,279 Milliarden nach 905 Millionen Euro 2017. Umsatz und Ergebnis beinhalten die 2018 erworbenen Gesellschaften Green Chef Corporation und Chef's Plate Inc.

Berenberg: Kochboxen können profitables Geschäftsmodell sein

Die Zahlen signalisierten ein sehr viel besser als erwartetes viertes Quartal, mit starkem organischem Wachstum von 35 Prozent trotz eines bereits starken Vorjahresquartals und eines schwierigen Einzelhandelsumfeldes, so die Analysten von Berenberg. Die gute Performance im internationalen Geschäft bestätige, dass Kochboxen auch bei rapidem Wachstum ein profitables Geschäftsmodell sein können. Darüber hinaus werde Hellofresh im aktuellen Geschäftsjahr davon profitieren, dass Wettbewerber Blue Apron sich stärker auf Profitabilität fokussiere und somit weniger für Marketing ausgeben werde. Die Analysten bestätigten ihre Kauf-Einschätzung für die Aktie und das Kursziel von 16 Euro.

In der Region USA liegt das bereinigte Ebitda nach Hellofresh-Angaben voraussichtlich zwischen minus 35 und minus 33 Millionen Euro, bei einem Umsatz von 732 bis 734 Millionen Euro. Im Segment International dürfte ein Gewinn von 13 bis 15 Millionen Euro angefallen sein, der Umsatz wird auf 543 bis 545 Millionen Euro beziffert.

Marge oberhalb von Prognose

Die Contribution-Marge, eine wichtige Kenngröße für Profitabilität, wird laut Unternehmensangaben mit einem Wert oberhalb von 27 Prozent auch das bisherige Ziel von mehr als 25 Prozent übertreffen.
Ohne die beiden Neuzugänge sei auf Konzernebene ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von rund 41 Prozent geschafft worden, hieß es. Aufgrund der besser als erwarteten Geschäftsentwicklung im vierten Quartal werde die bisherige Prognose von 32 bis 37 Prozent übertroffen. Diese hatte Hellofresh im August im Jahresverlauf zum zweiten Mal angehoben. Gleichzeitig hieß es, der Break-even werde erst im Laufe von 2019 erreicht anstatt im vierten Quartal 2018.

Im März 2018 hatte Hellofresh Green Chef gekauft, einen US-Lieferanten von Kochboxen mit biologisch angebauten Lebensmitteln. Dies sollte nach Unternehmensangaben im zweiten bis vierten Quartal die bereinigte Ebitda-Marge um 2 Prozentpunkte pro Quartal verschlechtern. Im Geschäftsjahr 2019 soll dieser negative Effekt wegfallen.

Hellofresh, deren größter Aktionär mit knapp 30 Prozent Rocket Internet ist, will wie geplant am 29. Januar ein Trading Update und am 6. März den vollständigen Geschäftsbericht 2018 veröffentlichen.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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