Wirtschaft

Berliner Selberkoch-Lieferservice Hello-Fresh soll vor Börsengang stehen

Hello-Fresh liefert die Zutaten für Rezepte zum Selberkochen an die Haustür.

Hello-Fresh liefert die Zutaten für Rezepte zum Selberkochen an die Haustür.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Name lautet Hello-Fresh - und das Investment-Projekt der ebenfalls aus Berlin stammenden Start-up-Schmiede Rocket Internet könnte bald an der Börse durchstarten. Dem Lieferdienst für Zutaten und Rezepte wird dabei eine gewaltige Wertsteigerung vorausgesagt.

Der Online-Lieferdienst Hello-Fresh soll Insidern zufolge noch in diesem Jahr an die Börse gebracht werden. Das 2011 gegründete Berliner Unternehmen wäre damit das erste Startup, das die Internet-Beteiligungsgesellschaft Rocket Internet nach ihrem eigenen Börsengang aufs Parkett bringt. Hello-Fresh habe die US-Investmentbanken Morgan Stanley und Goldman Sachs mit den Vorbereitungen für die Emission beauftragt, sagten drei mit den Plänen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Morgan Stanley, Goldman Sachs und Rocket wollten sich dazu nicht äußern.

Hello-Fresh liefert keine fertigen Mahlzeiten, sondern die Zutaten für Rezepte zum Selberkochen an die Haustür, zurzeit mehr als vier Millionen Portionen im Monat. Die Firma ist unter anderem in Deutschland, Großbritannien, den USA und den Benelux-Staaten aktiv.

Firmenwert könnte auf rund eine Milliarde Euro steigen

Hello-Fresh ist eines der ersten Unternehmen, bei dem Rocket Internet auf eine Mehrheitsbeteiligung aufgestockt hat, wie es der Strategie seit dem Börsengang entspricht. Rocket hatte im Februar weitere 100 Millionen Euro in Hello-Fresh gesteckt und hält nun 52 Prozent. Insgesamt wurde das Unternehmen damals mit 624 Millionen Euro bewertet.

Im Zuge des Börsengangs könnte der Firmenwert auf rund eine Milliarde Euro steigen, sagte einer der Insider. Hello-Fresh gibt seinen Umsatz mit 120 Millionen Euro im Jahr an, das Ergebnis hat das Unternehmen bisher nicht beziffert. Der US-Rivale Blue Apron ("Blaue Schürze"), der auf drei Millionen Mahlzeiten pro Monat kommt, wurde bei seiner jüngsten Finanzierungsrunde mit mehr als zwei Milliarden Dollar bewertet.

Weitere Börsenkandidaten im Rocket-Imperium

Möglicherweise wolle Hello-Fresh den Börsengang gleich nach der Sommerpause ankündigen, sagte einer der Insider. Im Herbst drängen zahlreiche Firmen auf das Frankfurter Börsenparkett, darunter der Kleinanzeigen-Portalbetreiber Scout24, der Lkw-Zulieferer Jost-Werke, die Bayer-Kunststoff-Tochter Covestro und die Zugsparte von Bombardier.

Auch im Rocket-Imperium gibt es weitere Börsenkandidaten: der Online-Lieferdienst Delivery Hero ("Lieferheld"), der Mahlzeiten aus Restaurants frei Haus liefert, die Möbelhändler Westwing und Home24 sowie die Global Fashion Group, die - nach dem Vorbild von Zalando in Deutschland - in Schwellenländern Mode versendet.

Quelle: ntv.de, kst/rts

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