Ergebnis hui, Umsatz pfui Heidelberger Druck enttäuscht Anleger
09.02.2017, 14:00 UhrMit seinen Geschäftszahlen kann Heidelberger Druck nicht vollends überzeugen. Zwar erntet das SDax-Unternehmen positive Analystenstimmen, die Anleger reagieren aber verschnupft.
Mit deutlichen Abschlägen haben die Aktien von Heidelberger Druckmaschinen am Donnerstag aufgewartet. Die Titel gaben 2,5 Prozent ab. Sie gehörten damit neben HHLA im SDax zu den schwächsten Werten. Der Kleinwerteindex verzeichnete dagegen nur leichte Verluste.
Das Unternehmen hatte das Ergebnis im dritten Quartal zwar weiter verbessert: Das Ergebnis nach Steuern erhöhte sich in den Monaten Oktober bis Dezember auf 18 Millionen Euro, nach 7 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Das bereinigte EBITDA stieg um 9 Millionen auf 49 Millionen Euro.
Jahresprognose bestätigt
Schwächer hatte sich allerdings erneut der Umsatz entwickelt. Er fiel auf 608 Millionen von 640 Millionen Euro. Zudem stagnierte der Auftragseingang bei rund 582 Millionen Euro. Allerdings werde eine "große Anzahl" von Bestellungen von der Branchenmesse drupa aus dem vergangen Jahr im laufenden vierten Quartal ausgeliefert, so dass Heidelberger Druck von einem starken Schlussquartal mit steigenden Umsätzen und Ergebnissen ausgeht.
Daher bestätigte das Unternehmen auch seine Jahresprognose. So soll der Umsatz im Geschäftsjahr 2016/17 (per Ende März) leicht steigen, auch wenn bislang geplante Akquisitionen nicht realisiert wurden. Heidelberger Druck hatte zuvor ein leichtes Umsatzplus inklusive Zukäufe angekündigt. Die EBITDA-Marge soll auf dem Niveau des Vorjahres von nahezu 8 Prozent liegen.
Analysten positiv gestimmt
Die DZ Bank bekräftigte daraufhin ihre Kaufempfehlung für Heidelberger Druck. Den "Fair Value" sieht das Haus bei 3 Euro. "Die Gewinnentwicklung hat die Erwartungen ungefähr getroffen", so DZ-Analyst Thorsten Reigber mit Blick auf Ebit und EBITDA. Das gelte auch für den Auftragseingang.
Der Umsatz liege zwar deutlich unter seiner Erwartung und auch unter der Konsens-Prognose von 643 Millionen Euro, sagte der Analyst. Offensichtlich dauere die Auslieferung bestellter Maschinen länger. Das spreche aber für gute Umsatzzahlen im vierten Quartal des Geschäftsjahres.
Quelle: ntv.de, bad/DJ