Wirtschaft

Nach Rekordjahr Hannover Rück beglückt die Aktionäre

Sonderdividende zusätzlich zur regulären Ausschüttung.

Sonderdividende zusätzlich zur regulären Ausschüttung.

(Foto: dpa)

Der weltweit drittgrößte Rückversicherer Hannover Rück verdient im vergangenen Jahr überraschend viel. Der Konzern lässt seine Aktionäre am Erfolg teilhaben. Die Ziele für das laufende Geschäftsjahr werden beibehalten.

Der Versicherungskonzern Hannover Rück hat dank besserer operativer Ergebnisse in den beiden Rückversicherungssparten und eines leicht höheren Kapitalanlagegewinns 2014 das beste Ergebnis seiner Geschichte erzielt. Der Nettogewinn stieg um 10,1 Prozent auf 985,6 Millionen Euro. Analysten hatten nur 964 Millionen Euro erwartet. Der Konzern hatte sich 850 Millionen Euro zum Ziel gesetzt.

Hannover Rück
Hannover Rück 236,20

Angesichts des hohen Gewinns zahlt Hannover Rück seinen Aktionären für 2014 eine Sonderdividende von 1,25 Euro je Aktie zusätzlich zu der regulären Dividendenausschüttung von 3 Euro je Anteilschein. "Hiermit tragen wir der Tatsache Rechnung, dass die Kapitalisierung der Hannover Rück mittlerweile deutlich oberhalb ihres Kapitalbedarfs liegt", sagte Vorstandschef Ulrich Wallin. Insofern sei die Sonderdividende als Kapitalmaßnahme zu verstehen.

Zuletzt hatte der MDax-Konzern 2012 eine Sonderdividende von 0,40 Euro zusätzlich zur regulären Dividende von 2,60 Euro ausgeschüttet.
Im Aktienhandel kommen die Geschäftszahlen gut an. Auf eine Sonderdividende ist im Vorfeld zwar schon spekuliert worden, da das Unternehmen auf Liquidität sitzt.

Geringere Belastung durch Großschäden

Grundlage für den hohen Gewinn war insbesondere ein um 25 Prozent gestiegenes Nettoergebnis in der Personen-Rückversicherung. Der Konzern hat sein Geschäft in China, Australien und in den USA ausgebaut und so die Bruttoprämieneinnahmen um 5,1 Prozent gesteigert. Zudem blieben Belastungen aus dem australischen Invaliditätsgeschäft aus, die 2013 noch ein Problem waren. Damit stiegen das operative Ergebnis des Segments um 75 Prozent auf 263,8 Millionen Euro und das Nettoergebnis um 25 Prozent auf 205 Millionen Euro.

In der Schaden- und Unfallrückversicherung glich das Unternehmen im Jahresverlauf Preisrückgänge in Europa und im Bereich der Katastrophenrückversicherung mit neuen, besser dotierten Verträgen im asiatisch-pazifischen Raum aus. Gleichzeitig blieben die Belastungen durch Großschäden mit 425,7 Millionen Euro gut 150 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert.

Die kombinierte Schaden-Kostenquote verbesserte sich leicht auf 94,7 Prozent nach 94,9 Prozent im Vorjahr. Die Quote setzt Kosten und Schäden in Relation und zeigt, wie effizient das Versicherungsgeschäft ist. Bei einer Quote von 100 Prozent schreibt die Versicherung Verluste.

Ziele für 2015 bestätigt

Obwohl die niedrigen Zinsen weiter für ein schwieriges Marktumfeld sorgen, stieg bei der Hannover Rück auch das Kapitalanlageergebnis. Die Rendite für selbstverwaltete Anlagen lag mit 3,3 Prozent knapp über dem Zielwert von 3,2 Prozent. Durch Immobilienverkäufe, eine Bilanzwährungsänderung bei zwei Tochterfirmen und die Rückzahlung einer Anleihe stiegen die realisierten Gewinne um 38 Millionen Euro. Insgesamt lag das Kapitalanlageergebnis mit 1,5 Milliarden Euro mehr als 4 Prozent über dem Vorjahresergebnis.

Für das laufende Geschäftsjahr bestätigte der Konzern seine im dritten Quartal 2014 formulierten Ziele: Ein Nettoergebnis von rund 875 Millionen Euro unter der Voraussetzung, dass die Großschadenbelastung nicht wesentlich den Erwartungswert von 690 Millionen Euro übersteigt und es zu keinen außergewöhnlich negativen Entwicklungen an den Kapitalmärkten kommt. Die Bruttoprämien sollen stabil bleiben oder im niedrigen einstelligen Prozentbereich wachsen. Als Kapitalanlagerendite strebt das Unternehmen 3 Prozent an.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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