Wirtschaft

Saturn und Media Markt drücken Haniel macht 850 Millionen Euro Verlust

Hauptsitz der Haniel Holding.

Hauptsitz der Haniel Holding.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Beteiligungen am Einzelhandel kosten die Familienholding Haniel viel Geld: Metro und Ceconomy ziehen das Jahresergebnis tief ins Minus. 2019 aber will Haniel zurück in die Gewinnzone - und für 2018 Dividende ausschütten.

Ihre Beteiligungen an den Handelskonzernen Metro und Ceconomy haben die Duisburger Familienholding Haniel tief in die Verlustzone gerissen. Wertberichtigungen auf den Großhandelsriesen und die Elektronikhandelsholding von über einer Milliarde Euro sorgten bei den Duisburgern 2018 für einen Verlust nach Steuern von 848 Millionen Euro, wie Haniel mitteilte.

Allein auf den Anteil von 22,71 Prozent an Ceconomy musste Haniel Wertberichtigungen in einer Höhe von 654 Millionen Euro vornehmen. Beim Mutterkonzern der Elektronikhandelsketten Media Markt und Saturn hatten unter anderem Gewinnwarnungen und eine Führungskrise für einen massiven Kursverfall gesorgt. Auch die Metro-Aktie musste Federn lassen - hier hat der scheidende Haniel-Chef Stephan Gemkow aber den Ausstieg eingeleitet.

Umsatz und operatives Ergebnis konnte Haniel indes deutlich steigern. "Die Ergebnisse aus den Finanzbeteiligungen haben diese positive Entwicklung überlagert und das war für Haniel enttäuschend", räumte Gemkow ein. Der ehemalige Lufthansa-Manager wird sein Amt an der Haniel-Spitze Ende Juni niederlegen, sein Nachfolger ist Haniel-Vorstandsmitglied Thomas Schmidt.

Außerhalb des Handels Gewinne erzielt

Gemkow hatte im vergangenen Jahr den Ausstieg aus der Metro-Beteiligung begonnen, die den Duisburgern bereits 2012 hohe Verluste eingebrockt hatte. 7,3 Prozent der Metro-Anteile aus dem Haniel-Fundus hat er bereits an eine Holding des tschechischen Braunkohle-Milliardärs Daniel Kretinsky veräußert, die restlichen 15,2 Prozent kann dieser über eine Option erwerben. Damit würde sich Haniel im Sommer nach mehr als 50 Jahren von Metro verabschieden.

Abseits der beiden Handels-Beteiligungen lief es für Haniel aber besser. Unter anderem umfasst das Portfolio der Duisburger den Rohstoffhändler ELG, eine Mehrheitsbeteiligung an dem Versandhändler Takkt sowie die Hygiene-Tochter CWS Boco. Der Umsatz kletterte um 13 Prozent auf 4,683 Milliarden Euro, der operative Ertrag (Ebita) stieg - getragen von Zugewinnen bei CWS Boco - um 19 Prozent auf 301 Millionen Euro.

Dividende soll trotzdem kommen

Trotz des Verlustes sollen die Aktionäre nicht leer ausgehen: Der Vorstand schlägt vor, aus dem Bilanzgewinn, der sich aus dem nicht verwendeten Teil des Bilanzgewinns vom Vorjahr und einer Entnahme aus den Gewinnrücklagen ergibt, eine Dividende in Höhe von 60 Millionen Euro auszuschütten. Dadurch sollen die Gesellschafter der Franz Haniel & Cie. GmbH unverändert eine Dividende von 3,00 Euro je 50-Euro-Stammanteil erhalten.

Haniel verfügt zudem über rund 1,4 Milliarden Euro für Zukäufe. Im laufenden Jahr erwartet Haniel einen deutlichen Anstieg des operativen Ergebnisses, Ceconomy und Metro sollen nach den hohen Wertminderungen wieder positiv zum Beteiligungsergebnis beitragen: "Daher wird für das gesamte Geschäftsjahr 2019 mit einer deutlichen Steigerung des Ergebnisses vor und nach Steuern gerechnet."

Quelle: ntv.de, shu/rts

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