Wirtschaft

Umsätze gehen zurück Handel startet schwach ins Jahr

Die Einkaufstüten sind immer weniger gefüllt.

Die Einkaufstüten sind immer weniger gefüllt.

(Foto: dpa)

Das gute Konsumklima in Deutschland zahlt sich für die Einzelhändler derzeit nicht in barer Münze aus. Den dritten Monat in Folge schrumpfen die Umsätze. Dennoch geht der Branchenverband HDE von einem guten Jahr für den Handel aus. Auch Volkswirte rechnen mit einem positiven Wachstumsbeitrag des Konsums.

Die deutschen Einzelhändler sind schwach ins Jahr gestartet. Ihr Umsatz fiel nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Januar um 1,0 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Das war bereits der dritte Rückgang in Folge.

Inflationsbereinigt sank der reale Umsatz mit 1,6 Prozent so stark wie seit Mai 2011 nicht mehr. Analysten hatten im Schnitt ein Plus von 0,5 Prozent erwartet. Allerdings fiel das Ergebnis im Dezember deutlich besser aus zunächst ermittelt: Statt eines Rückgangs um 1,4 Prozent gab es ein Mini-Wachstum von 0,1 Prozent.

Im Vergleich zum Januar 2011 hatten die Einzelhändler 3,5 Prozent mehr in den Kassen. Allerdings gab es diesmal 26 Verkaufstage - einen mehr als vor Jahresfrist. Das stärkste Umsatzwachstum meldete der Facheinzelhandel mit 5,4 Prozent, gefolgt vom Internet- und Versandhandel mit 5,1 Prozent. Waren- und Kaufhäuser steigerten ihre Einnahmen dagegen nur um 0,4 Prozent.

Arbeitsmarkt stützt

"Das Januar-Ergebnis ist eine Enttäuschung", sagte Rainer Sartoris von HSBC Trinkaus. Er vermutet, dass wegen des milden Wetters weniger Winterbekleidung und Wintersportartikel gekauft worden sind. Im Laufe des Jahres rechnet Sartorius jedoch mit einer Belebung der Nachfrage. Auch Christian Schulz von der Berenberg Bank erwartet eine Belebung. "Wegen der niedrigen Arbeitslosigkeit bleibt der Konsum in diesem Jahr eine Konjunkturstütze", schätzt der Volkswirt.

Trotz Schuldenkrise und hoher Energiepreise rechnet der Einzelhandelsverband HDE in diesem Jahr mit einem Wachstum von 1,5 Prozent. In den beiden Vorjahren hatte es jeweils ein Plus von 2,6 Prozent gegeben. Die Kauflaune der deutschen Verbraucher ist derzeit so gut wie seit einem Jahr nicht mehr. Grund dafür sei die Hoffnung auf spürbare Lohnerhöhungen, ermittelten die GfK-Konsumforscher bei ihrer Umfrage unter 2000 Verbrauchern. In den laufenden Tarifverhandlungen bewegen sich die Forderungen der Gewerkschaften zwischen fünf und sieben Prozent.

Quelle: ntv.de, nne/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen