Wirtschaft

Der Subkontinent öffnet sich H&M drängt nach Indien

"Bollywood" belegt: Der Geschmack des breiten Publikums folgt in Indien ganz eigenen Gesetzen.

"Bollywood" belegt: Der Geschmack des breiten Publikums folgt in Indien ganz eigenen Gesetzen.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Unter den großen Schwellenländern gilt Indien nach wie vor als stiller Riese: Doch mit starken Wachstumsraten und einer anschwellenden Mittelschicht verspricht die bevölkerungsreichste Demokratie der Welt westlichen Großkonzernen lukrative Geschäfte. Jetzt wagen die Schweden die Expansion.

Die Tür in den indischen Einzelhandelssektor steht offen: Karl-Johan Persson.

Die Tür in den indischen Einzelhandelssektor steht offen: Karl-Johan Persson.

(Foto: REUTERS)

Die schwedische Modekette Hennes & Mauritz (H&M) will mit eigenen Filialen den indischen Markt erobern. H&M-Chef Karl-Johan Persson wolle sich dazu mit Indiens Handelsminister Anand Sharma treffen, sagte eine Firmensprecherin.

Erst im vergangenen Jahr wagte die indische Regierung im Zuge größerer Reformen die Öffnung des Einzelhandelssektors für ausländische Firmen. Bis dahin galten scharfe Restriktionen für ausländische Unternehmen: So durften sie nur maximal 51 Prozent an der Firma vor Ort besitzen.

H&M
H&M 15,06

Für auswärtige Unternehmer bleibt die Lage allerdings heikel: Die Vorschriften gelten weiterhin als recht kompliziert. Trotz der Lockerung müssen sich die Firmen mit ihren lokalen Ablegern an strenge Auflagen halten. So ist zum Beispiel vorgeschrieben, dass ausländische Firmen, die mehr als 51 Prozent der Unternehmung besitzen wollen, mindestens 30 Prozent ihrer Produkte lokal beziehen müssen.

Viele Firmen aus Europa oder den USA halten seit Jahren Pläne für einen Markteintritt in Indien in der Schublade. Der Absatzmarkt auf dem Subkontinent verspricht große Chancen. Indien ist nicht nur die bevölkerungsstärkste Demokratie der Welt, sondern zugleich auch Heimat der drittgrößten Volkswirtschaft Asiens.

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Indien gilt als chancenreicher Wachstumsmarkt, kaum ein Unternehmen von Rang und Namen kann sich das Geschäft entgehen lassen. Die Firmen hoffen auf eine bislang kaum bediente Nachfrage aus der Mittelschicht nach westlichen Produkten. Das schwedische Möbelhaus Ikea hat bereits einen Antrag gestellt und wartet derzeit auf eine Genehmigung. Die deutschen Autobauer sind seit Jahren vor Ort mit Partnerunternehmen aktiv. Zuletzt gewährte die Deutsche Post Einblick in ihre Indien-Strategie.

Analysten beurteilten den Vorstoß von H&M als sinnvoll. Allerdings machten sich vereinzelt auch skeptische Stimmen bemerkbar. Es werde wohl noch eine Weile dauern, bis H&M in Indien dick im Geschäft sein könnte, meinte zum Beispiel Jamie Merriman von Sanford Bernstein.

Quelle: ntv.de, rts

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