Cevian beharrt auf Zerschlagung Großaktionär erhöht Druck auf Thyssenkrupp
13.01.2018, 17:44 UhrDie schwedische Investmentfirma Cevian, die bekannt dafür ist, sich aktiv in die Firmenpolitik einzumischen, bleibt im Angriffsmodus. Der Thyssenkrupp-Vorstand erreiche seine "selbstgesteckten Ziele nicht". Eine neue Struktur sei nötig.
Der schwedische Finanzinvestor Cevian hat den Vorstand von Thyssenkrupp vor der Hauptversammlung kommenden Freitag erneut mit deutlichen Worten kritisiert. "Es muss der Anspruch eines Vorstandes sein, seine selbstgesetzten Ziele zu erreichen. Thyssenkrupp entwickelt sich aber noch nicht so, wie wir uns das vorstellen", sagte Lars Förberg, Gründer und Chef von Cevian, der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
"An der Unternehmensstruktur muss sich etwas ändern", so Förberg weiter. Cevian fordert nach der geplanten Fusion des europäischen Stahlgeschäfts mit dem Konkurrenten Tata eine Aufspaltung des Unternehmens.
Nach jüngsten Berichten hält Cevian mehr als 18 Prozent der Anteile an dem Industriekonzern. Die Firma ist bereits seit gut vier Jahren bei Thyssenkrupp engagiert - sie baute ihren Anteil im Laufe der Zeit stetig aus. Förberg ergänzte, vor fünf Jahren habe sich der Thyssen-Vorstand ein klares Ziel gesetzt: "Die Stahlsparte ausgenommen, sollte das Unternehmen eine operative Gewinnmarge von sechs bis sieben Prozent erreichen. Auch heute erreicht das Unternehmen aber weiterhin nur die Hälfte seiner Zielmarge. Das ist eindeutig zu wenig."
Auf die Frage, ob er den Rücktritt von Vorstandschef Heinrich Hiesinger verlange, sagte Förberg: "Eigentlich ist es doch ganz einfach: Wenn eine Strategie nicht die angestrebten Ergebnisse bringt, muss man sie ändern. Das erwarten wir sowohl vom Thyssenkrupp-Vorstand als auch vom Aufsichtsrat des Unternehmens."
Quelle: ntv.de, ddi/rts