Wirtschaft

Arbeitslosigkeit steigt über 27 Prozent Griechenland markiert traurige Rekorde

Protestbanner am Gebäude des Senderhauses ERT: "Arbeitslosigkeit, Armut und jetzt der Verlust der Kultur: Das ist der Preis für den Euro"

Protestbanner am Gebäude des Senderhauses ERT: "Arbeitslosigkeit, Armut und jetzt der Verlust der Kultur: Das ist der Preis für den Euro"

(Foto: dpa)

Die Wirtschaftskrise hat Griechenland weiter fest im Griff. Während das Land wegen der Schließung der öffentlich-rechtlichen Fernseh- und Rundfunksender im Generalstreik versinkt, veröffentlicht das Statistikamt die jüngsten Arbeitslosenzahlen. Und hier erreicht die Arbeitslosenquote ein Rekordhoch von 27,4 Prozent.

Die Arbeitslosigkeit in Griechenland zieht auch im ersten Quartal des Jahres weiter an. Die Arbeitslosenquote erreichte 27,4 Prozent nach 26 Prozent im letzten Quartal 2012, wie das Statistikamt Elstat mitteilte. Das ist der höchste Wert seit Beginn dieser Statistik im Jahr 1998. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres betrug die Arbeitslosigkeit 22,6 Prozent. Arbeitslose erhalten in Griechenland bisher ein Jahr lang Unterstützung. Das Land steckt im sechsten Rezessionsjahr in Folge. Erst 2014 soll die Wirtschaft nach Prognose der EU-Kommission wieder wachsen.

Die jüngsten Daten vom Arbeitsmarkt platzen in eine angespannte Lage. Denn die überraschende Schließung des Staatssenders ERT sorgt in Griechenland für vehemente Proteste. Gewerkschaften haben zu einem 24-stündigen Generalstreik aufgerufen, betroffen sind davon am Donnerstag vor allem die öffentliche Verwaltung und der Personenverkehr. Die Journalisten streiken bereits den zweiten Tag in Folge und wollen so lange durchhalten, bis die Regierung ihren Beschluss zurücknimmt, den Rundfunk und das Fernsehen abzuschalten.

Auch in der Koalitionsregierung von Ministerpräsident Antonis Samaras sorgt das ERT-Aus für Unfrieden, nun bemüht sich Samaras um Schadensbegrenzung und ruft für Anfang nächster Woche die Vertreter der Parteien zu einer Krisensitzung zusammen. Das Treffen war von den kleineren Koalitionspartnern, den Sozialisten und der Demokratischen Linken verlangt worden. Sie fordern eine Rücknahme der Entscheidung.

Rund 2600 ERT-Mitarbeiter verlieren durch die Schließung ihren Arbeitsplatz. Die geplante Nachfolgeanstalt soll wesentlich kleiner ausfallen und nach dem Willen der Regierung effizienter arbeiten.

Quelle: ntv.de, sla/dpa

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