Wirtschaft

Markteinstieg in China Google drängt in den Online-Handel

Online-Händler mit eigenem Lieferdienst: Das Logo von JD.com auf dem Helm eines Boten in Peking.

Online-Händler mit eigenem Lieferdienst: Das Logo von JD.com auf dem Helm eines Boten in Peking.

(Foto: REUTERS)

Eine halbe Milliarde Dollar reicht gerade einmal für ein schmales Hundertstel der Anteile: Mit großem Aufwand schiebt der Suchmaschinenanbieter Google einen Fuß in den chinesischen Markt. Der Einstieg bei JD.com könnte auch das Online-Geschäft in Deutschland verändern.

Der US-Technologiekonzern Google baut sein Standbein im Onlinehandel aus und investiert dafür mehr als eine halbe Milliarde Dollar in den chinesischen Branchenriesen JD.com. Google sicherte sich für 550 Millionen Dollar (umgerechnet rund 474 Millionen Euro) einen Anteil von rund einem Prozent am nach Alibaba zweitgrößten Onlinehandelskonzern der Volksrepublik.

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Der Markteinstieg in China dient dabei auch strategischen Zielen in Europa: Wie beide Unternehmen zu Wochenbeginn mitteilten, soll mit der Verknüpfung der Lieferketten von JD.com mit Google-Technologie eine "neue Generation" personalisierten Onlinehandels in Südostasien, den USA und auch in Europa entstehen.

Neue Dienste auch für Europa?

Deutschland zählt aufgrund seiner Größe und der vorhandenen Kaufkraft der Bevölkerung zu den wichtigsten Märkten in Europa. In China wird sich durch das Geschäft für Google - der Kernmarke aus dem Firmenportfolio des US-Mutterkonzens Alphabet - allerdings wohl nur wenig ändern: Sowohl die bekannte Suchmaschine des US-Konzerns, als auch Dienste wie Gmail oder Google Maps werden dort weiterhin blockiert.

Wie genau sich Google die Zusammenarbeit mit JD.com in Europa vorstellt, ist noch vollkommen unklar. Offen ist damit auch noch, ob die geplante "neue Generation" des personalisierten Onlinehandels tatsächlich auch in Deutschland zum Einsatz kommt.

Branchenkenner verstehen die Investition in China vor allem als strategischen Einstieg: Mit dem Vorstoß greife Google vor allem den Platzhirsch Amazon an, heißt es. Derzeit versucht der Suchmaschinenbetreiber auch, seine Plattform Google Shopping voranzutreiben, auf der Kunden unter anderem Preise verschiedener Anbieter vergleichen können.

Quelle: ntv.de, mmo/AFP/rts

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