Wirtschaft

Markteinstieg in Deutschland? Google-Gerücht belastet Ströer

Das Plakat wird digital: In Deutschland gibt es bereits mehr als 110.00 Werbebildschirme.

Das Plakat wird digital: In Deutschland gibt es bereits mehr als 110.00 Werbebildschirme.

(Foto: picture alliance/dpa)

Bekommt der Kölner Werbespezialist Ströer bald mächtig Konkurrenz aus den USA? Im MDax diskutieren Börsianer Spekulationen um einen möglicherweise bevorstehenden Vorstoß von Google in den deutschen Markt für Außenwerbung.

Der Suchmaschinenkonzern Google will angeblich in das Geschäft mit Außenwerbung in Deutschland einsteigen. Auf der Basis von Nutzerdaten plane der Online-Werbegigant Werbung auf digitalen Bildschirmen zu vermarkten, berichtete die "Wirtschaftswoche" unter Berufung auf Informationen aus nicht näher genannte Branchenkreise.

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Dem Bericht zufolge handelt es sich dabei um Anzeigetafeln, die etwa in Bahnhöfen oder in Einkaufszentren platziert werden sollen, um dort Passanten Informationen und Werbung zu zeigen. Deutschlandweit gibt es derzeit bereits mehr als 110.000 solcher Werbebildschirme. Google wollte sich auf Nachfrage der "Wirtschaftswoche" nicht zu den Plänen äußern.

Im deutschen Markt sorgten die Spekulationen um einen möglichen Markteinstieg des US-Konzerns für Aufsehen: Die Aktie des Werbevermarkters Ströer geriet an der Börse deutlich unter Druck und verlor zeitweise fast fünf Prozent an Wert. Durch den Einstieg eines Konkurrenten wie Google könnte Ströer womöglich Marktanteile in dem Geschäft mit der Außenwerbung einbüßen, lautet die Befürchtung. Die Nervosität der Anleger währte allerdings nur kurz: Gegen Mittag notierte die Ströer-Aktie nur noch knapp 1,6 Prozent im Minus bei 49,50 Euro.

Viel Geld in der Google-Kasse

Dem Bericht des gewöhnlich gut unterrichteten Blattes zufolge sucht Google derzeit noch nach Partnern, die solche Displays bereits betreiben. Das Geschäft ist bislang eine Domäne des Kölner Werbekonzerns Ströer aus dem MDax. Dieser hatte im vergangenen Jahr mit Werbung auf öffentlichen Videobildschirmen 121 Millionen Euro umgesetzt - knapp 15 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Der mögliche Wettbewerber aus den USA ist um ein Vielfaches größer: Der Google-Mutterkonzern Alphabet kam in seinem digitalen Werbegeschäft im zurückliegenden Quartal auf einen Umsatz von 32,7 Milliarden Dollar (rund 28,5 Milliarden Euro). Der Reingewinn lag - trotz einer milliardenschweren Strafe der EU-Kommission bei 3,2 Milliarden Dollar.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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