Wirtschaft

Apple löst Branchenbeben aus Goldman warnt vor Platzen der Tech-Blase

Es beginnt mit einer unscheinbaren Nachricht, dann bricht die Apple-Aktie ein - dann eine ganze Branche. Analysten warnen vor einer Fehlbewertung der Tech-Giganten.

Es war ein unscheinbarer Insider-Bericht, der zunächst Zweifel an Apples neuester iPhone-Generation und dann einer ganzen Branche säte und nun eine globale Börsen-Lawine auszulösen droht. In Apples neuen Smartphones sei ein Modemchip verbaut, der langsamer sei als entsprechende Bauteile mancher Smartphones mit dem Konkurrenzbetriebssystem Android, hatte die Finanznachrichtenagentur Bloomberg am vergangenen Freitag geschrieben.

Börsianer reagierten auf den Agenturbericht verschreckt und schickten zunächst die Apple-Aktien mit fast 4 Prozent ins Minus. Doch das war nur der Anfang. In der Folge gerieten noch am Freitag in den USA auch andere Tech-Werte unter Druck. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 1,8 Prozent. Nach dem Wochenende geht es der Branche global an den Kragen. In Asien verzeichneten Technologiewerte wie Softbank ebenso heftige Verluste wie zum Handelsauftakt in Europa.

Die Kursverluste nehmen Analysten zum Anlass, auf ihre generellen Zweifel an der Bewertung der Technologie-Giganten hinzuweisen, vor allem der FAAMG-Aktien: Facebook, Apple, Amazon, Microsoft und Alphabet/Google. Diese fünf Papiere haben insgesamt im bisherigen Jahresverlauf 600 Milliarden Dollar an Marktkapitalisierung hinzugewonnen. Dies entspreche dem BIP von Südafrika und Hongkong zusammengenommen, schreiben die Experten von Goldman Sachs. Es sei eine Bewertungsblase entstanden mit Parallelen zu früheren blasenartigen Entwicklungen, etwa in den Jahren 1999-2000, warnen die Analysten der Investmentbank.

Umschichtung von Tech- in Bankwerte

Die FAAMG-Aktien seien es im Wesentlichen, die im bisherigen Jahresverlauf sowohl den S&P-500 als auch den Nasdaq-100 auf Höchststände getrieben hätten, heißt es weiter in der Analyse. Die stark marktüberdurchschnittliche Entwicklung der FAAMG-Aktien habe zu Verzerrungen geführt.

Die FAAMG-Aktien würden immer stärker wie stabile Konsumgüterwerte behandelt und reagierten wie diese etwa auf die Zinsentwicklung. Das habe für verstärkten Mittelzufluss in diese Aktien gesorgt, der aber ebenso leicht umkehrbar sei, warnen die Analysten.

Genau eine solche Umkehrung könnte nun begonnen haben. Am Markt heißt es, angesichts der abzusehenden Zinserhöhungen in den USA schichteten Anleger von Tech- in Bankwerte um, die von steigenden Zinsen profitieren dürften.

Quelle: ntv.de, mbo/rts/DJ

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