Wirtschaft

Mehr als tausend Millionen Dollar? Goldman Sachs hofft auf den Vergleich

(Foto: REUTERS)

Die Aufarbeitung der Finanzkrise scheint an der Wall Street in eine spektakuläre Serie an Milliardenvergleichen zu münden. Nach der Citigroup bemüht sich eine weitere US-Großbank, fälligen Strafen durch die Zahlung hoher Summen zu entgehen.

Ein Streit mit den US-Behörden über den Verkauf von Hypothekenpapieren vor der Finanzkrise könnte die US-Großbank Goldman Sachs einem Insider zufolge zwischen 800 Millionen und 1,25 Milliarden Dollar kosten. Die Bank sei in Verhandlungen über einen entsprechenden Vergleich mit der Aufsichtsbehörde Federal Housing Finance Agency (FHFA), hieß es aus New Yorker Finanzkreisen.

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Diesen Angaben zufolge geht es bei dem Rechtsstreit um hypothekenbesicherte Wertpapiere, die Goldman Sachs an die Immobilienfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac verkaufte. Es werde noch verhandelt, und die Summe für einen etwaigen Vergleich zur Beilegung des Rechtsstreits stehe noch nicht fest, hieß es.

Aufarbeitung mit Dollar

Sowohl die Bank, als auch die Behörde lehnten Stellungnahmen dazu ab. Über die Vergleichsverhandlungen hatte zuerst das "Wall Street Journal" berichtet. Mit der Zahlung von etwas mehr als einer Milliarde Dollar käme Goldman Sachs bei der Aufarbeitung der Verfehlungen aus den Zeiten der großen Finanzkrise noch vergleichsweise glimpflich davon.

Die FHFA und Morgan Stanley hatten sich im Februar auf einen Vergleich geeinigt. Um weiteren Ermittlungen wegen dubioser Geschäfte mit Immobilienkrediten vor und während der Finanzkrise zu entgehen, hatte JP Morgan im Herbst vergangenen Jahres rund 13 Milliarden Dollar an die US-Justiz überwiesen.

Schmerzhafte Überweisungen

Die Deutsche Bank war kurz darauf mit einer Vergleichszahlung von umgerechnet 1,4 Milliarden Euro davon gekommen. Klagen der Behörde stehen noch gegen Goldman Sachs sowie HSBC, Nomura und die Royal Bank of Scotland aus.

Die US-Großbank Citigroup konnte einer womöglich deutlich höheren Strafe im Zusammenhang mit fragwürdigen Hypothekengeschäften zuletzt gegen eine Zahlung von sieben Milliarden Dollar entgehen. Der kostspielige Vergleich zehrte den Quartalsgewinn der Bank beinahe komplett auf.

Zuletzt scheinen US-Aufsichtsbehörden generell sehr rigoros mit Geldinstituten umzugehen: Die französische Großbank BNP Paribas musste wegen Verstößen gegen US-Sanktionen im Geschäft mit sogenannten Schurkenstaaten fast neun Milliarden Dollar an US-Aufsichtsbehörden überweisen.

Quelle: ntv.de

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