Wirtschaft

Ex-Nissan-Chef im Gefängnis Ghosn klagt gegen Haftverlängerung

Ghosn befindet sich seit dem 19. November wegen eines Untreueskandals in U-Haft.

Ghosn befindet sich seit dem 19. November wegen eines Untreueskandals in U-Haft.

(Foto: AP)

Seit drei Wochen sitzt der ehemalige Nissan-Chef Ghosn wegen des Verdachts auf Steuertricks und Veruntreuung von Firmengeldern in Haft. Weil er nicht mit den Ermittlern kooperiert, soll er länger hinter Gittern bleiben. Der 64-Jährige wehrt sich mit allen Mitteln.

Der im Untreueskandal beim japanischen Autobauer Nissan inhaftierte Ex-Nissan-Chef Carlos Ghosn hat Klage gegen die Verlängerung seiner Untersuchungshaft eingereicht. Das erklärte das Bezirksgericht in Tokio. Ghosns Anwalt in Tokio, Motonari Otsuru, war für einen Kommentar nicht erreichbar.

Die Strafverfolger in Tokio werfen dem 64-jährigen Automanager vor, jahrelang sein Einkommen nicht vollständig angegeben zu haben. Die Anschuldigungen konzentrierten sich zunächst auf die Geschäftsberichte von 2010 bis 2015.

Im fraglichen Zeitraum soll der französische Topmanager gesetzeswidrig nur die Hälfte der insgesamt geflossenen 77 Millionen Euro Vergütung angegeben haben. Die Untersuchungshaft sollte verlängert werden, weil Ghosn auch von 2015 bis 2018 nicht seine tatsächlichen Bezüge offengelegt haben soll.

Dem bekannten Automanager drohen im Fall einer Verurteilung bis zu zehn Jahre Gefängnis. Ghosn, der formell noch Chef des Nissan-Großaktionärs Renault ist, sitzt seit dem 19. November in Untersuchungshaft. Ihm wird auch vorgeworfen, Firmengelder für private Zwecke verwendet zu haben. Bislang hat er sich noch nicht öffentlich zu den Vorwürfen geäußert. Japanische Medien berichteten jedoch, dass Ghosn die Anschuldigungen gegenüber Ermittlern zurückgewiesen habe.

Quelle: ntv.de, lri/rts

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