Wirtschaft

Gewinn bricht um 75 Prozent ein Commerzbank kürzt Mitarbeitern die Boni

Zwar besser als erwartet, aber immer noch ein deftiges Minus: Die Commerzbank muss für 2016 einen herben Gewinneinbruch wegstecken. Das wird Konsequenzen für die Vergütung der Angestellten haben.

Die Commerzbank-Mitarbeiter müssen deutliche Abstriche bei den Boni hinnehmen. Die zweitgrößte deutsche Bank habe die variable Vergütung für das abgelaufene Jahr um 100 Millionen Euro gekürzt, sagte Finanzvorstand Stephan Engels. "Das ist gewiss keine schöne Botschaft. (...) Aber es ist folgerichtig. Denn die variable Vergütung orientiert sich an der Konzernperformance."

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Für 2015 hatte die Commerzbank noch 330 Millionen Euro ausgeschüttet - für das Jahr verbuchte die Bank auch einen Gewinn von knapp 1,1 Milliarden Euro. Doch angesichts der anhaltend niedrigen Zinsen und problematischer Schiffskredite ist der Gewinn 2016 auf nur noch 279 Millionen Euro eingebrochen.

"Hauptgründe waren herausfordernde Marktbedingungen und das anhaltende Negativzinsumfeld, das sich belastend auf den Zinsüberschuss auswirkte", sagte der seit vergangenem Mai amtierende Konzernchef Martin Zielke.

Firmenkundengeschäft schwächelte

Analysten hatten bereits mit dem deutlichen Rückgang gerechnet - allerdings tippten sie im Schnitt auf gut 200 Millionen Euro. Somit ist das Ergebnis zumindest eine kleine Überraschung. Als Stütze für Deutschlands zweitgrößtes privates Geldhaus erwies sich dabei das Geschäft mit Privat- und kleineren Firmenkunden, während das Geschäft mit größeren Firmenkunden schwächelte.

"2016 haben wir ein solides Ergebnis erzielt und unsere Kapitalquote weiter verbessert", so Zielke. "Allerdings können wir mit der Ergebnisqualität noch nicht zufrieden sein." Er will deshalb den Umbau samt Tausender Stellenstreichungen wie geplant umsetzen.

Analysten zeigten sich in einer ersten Einschätzung durchweg zufrieden. "Die Zahlen sind durchgehend gut", sagte ein Marktteilnehmer. Positiv hebt ein anderer Händler auch die harte Kernkapitalquote (CET1) hervor. Nach 11,8 Prozent 2015 ist diese im vergangenen Jahr auf 12,3 Prozent angewachsen. Diese liege am oberen Ende der Erwartungen, so Analysten.

Quelle: ntv.de, cas/dpa/DJ

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