Wirtschaft

Milliardenminus zum Jahresende GM fährt dank Trump ins Minus

Ortstermin mit US-Präsident Trump: GM-Chefin Mary Barra (l.) führt den Präsidenten durch das "American Center for Mobility" (Archivbild).

Ortstermin mit US-Präsident Trump: GM-Chefin Mary Barra (l.) führt den Präsidenten durch das "American Center for Mobility" (Archivbild).

(Foto: REUTERS)

Neue Daten aus Detroit: Die Auswirkungen der US-Steuerreform drücken den Autobauer General Motors zum Jahresende tief in die Verlustzone. Obwohl der Umsatz sinkt, läuft es operativ dank Eigenheiten in der Modellpalette sehr viel besser als erwartet.

Der US-Konzern General Motors (GM) hat im Schlussquartal des abgelaufenen Jahres trotz geringerer Umsätze operativ deutlich mehr verdient als erwartet. Mit einzelnen Eckdaten konnte der Autobauer die Markterwartungen teils deutlich übertreffen.

General Motors (GM)
General Motors (GM) 45,35

GM profitiert besonders von der steigenden Nachfrage nach SUVs und Pickups, die generell eine höhere Marge abwerfen als Pkw. Das spielt unter anderem den US-Herstellern in die Karten, die vor allem im Vergleich zu asiatischen Wettbewerbern mehr Trucks und SUVs im Angebot haben und damit die Nachfrage eher bedienen können.

In den Monaten Oktober, November und Dezember konnte der Autobauer sein bereinigtes operatives Ergebnis um 19 Prozent auf 3,1 Milliarden Dollar verbessern. Je Aktie verdiente GM 6,62 Dollar und damit mehr als die in Aussicht gestellten 6,00 bis 6,50 Dollar. Im Vorfeld befragte Analysten hatten dem Konzern im Schnitt lediglich ein operatives Ergebnis von 1,38 Dollar je Anteilsschein zugetraut.

Der Umsatz der früheren Opel-Mutter sank in den drei Monaten um 5,5 Prozent auf 37,7 Milliarden Dollar. Aber auch hier lag das Unternehmen über den Marktschätzungen von 36,5 Milliarden Dollar. Unter dem Strich fiel bei GM im vierten Quartal jedoch aufgrund umfangreicher Einmalbelastungen aus der US-Steuerreform ein Milliardenverlust an.

GM hatte Mitte Januar bereits angekündigt, infolge der neuen Steuergesetzgebung eine Belastung von gut sieben Milliarden Dollar zu verbuchen. Im Zwischenbericht zum vierten Quartal schlägt sich dieser Effekt mit einem dicken Minus nieder: Der Nettoverlust im Schlussquartal 2017 liegt demnach bei 5,2 Milliarden Dollar. Darin enthalten sind auch Aufwendungen aus dem Verkauf von Opel an Peugeot.

Auswirkungen der US-Steuerreform hatten zuvor zahlreiche US-Großkonzerne bilanziell ins Minus gedrückt. Kern des Prestigeprojekts von Präsident Donald Trump ist eine drastische Senkung der Unternehmensteuer von 35 auf 21 Prozent vor - und damit unter den Schnitt der Industriestaaten von 22,5 Prozent. Gleichzeitig sinkt der Höchstsatz für die Einkommensteuer von 39,6 auf 37 Prozent.

Heftiger Steuereffekt

Die Einführung der Steuerreform zwingt US-Unternehmen, ihre Bilanz an die neuen Abgaben anzupassen: Da sich infolge der geringeren Steuersätze der Wert latenter Steuerforderungen reduziert, ergibt sich aus der Reform für viele Unternehmen zunächst ein starker Berichtigungsbedarf in Form von einmalig anfallenden Belastungen.

Trump will mit der Steuerreform in erster Linie ein Wahlkampfversprechen erfüllen. Seinen Worten zufolge zielt das Vorhaben vor allem darauf ab, den US-Arbeitsmarkt in Schwung zu bringen. Es ist die größte Steuersenkung in den USA seit 31 Jahren. Insgesamt steigt die Staatsverschuldung dadurch Schätzungen zufolge zwischen 2018 und 2027 um knapp 1,5 Billionen Dollar.

Quelle: ntv.de, mmo/DJ

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