Wirtschaft

Zwei Werksschließungen GE streicht 1600 Jobs in Deutschland

Hunderte GE-Jobs sollen in Deutschland wegfallen.

Hunderte GE-Jobs sollen in Deutschland wegfallen.

(Foto: REUTERS)

Erneut setzt ein Technologie-Riese bei der deutschen Belegschaft den Rotstift an. Nach Siemens reduziert auch General Electric (GE) die Zahl der Jobs. Unter den leidtragenden Standorten ist einmal mehr Berlin.

Der US-Konzern und Siemens-Konkurrent General Electric will in seinem krisengeplagten Energiegeschäft in Deutschland 1600 Stellen streichen. Betroffen seien vor allem die Standorte Mannheim, Stuttgart, Berlin, Mönchengladbach und Kassel, wie das Unternehmen mitteilte. Die Fertigung von "GE Power Conversion" in Berlin und von "GE Grid Solutions" in Mönchengladbach solle geschlossen werden. GE habe die Mitarbeiter über diese Pläne informiert und werde sie mit den Arbeitnehmervertretern beraten. Auch für die Schweiz kündigte der US-Konzern Kürzungen an: Dort sollen rund 1400 Stellen wegfallen.

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Das Unternehmen begründete die Einschnitte mit dem starken Preisdruck und der geringen Nachfrage nach konventionellen Kraftwerken. Die Einschnitte wolle man so sozialverträglich wie möglich gestalten und mit den Arbeitnehmern beraten, sagte Deutschlandchef Alf Henryk Wulf.

GE beschäftigt in Deutschland nach eigenen Angaben an mehr als 50 Standorten rund 10.000 Mitarbeiter. Der Mischkonzern hatte Anfang 2016 bereits die Streichung Tausender Stellen in Europa angekündigt, in Deutschland war vor allem Mannheim betroffen. Der amerikanische Industrie-Riese steht auch wegen hausgemachter Probleme unter Druck und versucht, mit einem Konzernumbau die Wende zu schaffen. Mit dem Kauf der Energiesparte von Alstom machte sich GE allerdings noch abhängiger vom schwankenden Öl- und Gasgeschäft.

Erste vor wenigen Wochen hatte der deutsche Technologie-Riese Siemens angekündigt, wegen schlechter Geschäfte in der Kraftwerks- und Antriebstechnik weltweit rund 6900 Jobs abzubauen. Im Einzelnen sehen die Planungen vor, dass in der Kraftwerkssparte Power & Gas rund 6100 Jobs weltweit wegfallen, davon 2600 in Deutschland. Die Standorte in Görlitz und Leipzig sollen geschlossen werden, Erfurt wird möglicherweise verkauft. Im Lösungsgeschäft will Siemens die Standorte Erlangen und Offenbach zusammenlegen, wo und wie ist noch offen. In Mülheim an der Ruhr und in Berlin sollen etwa 940 Stellen nach den Plänen wegfallen. Überdies trifft es gut 1100 Jobs in Europa, weitere 2500 außerhalb, davon 1800 in den USA.

In der Antriebssparte Process Industries & Drives will Siemens 760 Stellen in Deutschland streichen, das Gros davon am Standort des Dynamowerkes in Berlin mit 570 Stellen. Dort wird die Produktion eingestellt, Forschung und Entwicklung sowie andere Funktionen des Traditionsstandortes sollen allerdings erhalten bleiben.

Quelle: ntv.de, jwu/rts/dpa

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